Die Magie war nie zu Ende. Nach dem erfolgreichen Jubiläumsjahr verzaubern wir euch auch 2025 wieder mit der Magic Bar Tour am Tag vor Christi Himmelfahrt. Der Verkauf der Gutscheinhefte beginnt am 14. Mai.
Ihr kennt das Konzept und ihr liebt es. Gegen Coupons bekommt ihr je nach Location ein vergünstigtes Essen, Longdrinks, Cocktails und erlebt so manche Überraschung. Viele Angebote sind über den Tag der Magic Bar Tour hinaus gültig. Updates gibt's jederzeit auf Instagram und hier auf unserer Website.
Magic Bar Tour 2025. Flyer: Frank Zuber
Wie im vergangenen Jahr sorgen wir wieder für jede Menge Trubel im Viertel. Was neu ist: Die Tour läuft 2025 auch durch die Au, Sendling und sogar Giesing. Entdeckt altvertraute Locations (wieder), findet euer neues Stammlokal.
Schnell sein, der Vorverkauf startet
Seit über 20 Jahren ist die Magic Bar Tour eines der wichtigsten LGBTIQ*-Events in München, auf das sich viele Leute immer schon ewig vorher freuen. Deshalb raten wir euch, schnell zu sein, wenn wir am 14. Mai um 19 Uhr im Sub-Café wieder die Gutscheinhefte verkaufen. Der Preis liegt bei 19 Euro.
Veranstaltet wird das Event von Mitgliedern und Freund*innen des Sub, das nun seit fast 40 Jahren eine zentrale Anlaufstelle für LGBTIQ* in München ist. Die Erlöse aus dem Verkauf der Voucher kommen vollständig den Projekten von Münchens Schwul-Queerem Zentrum zugute und damit wieder der Community, also euch. Wir sagen Danke und wünschen eine aufregende Nacht.
Ein bisschen Historie
Mit den EuroGames 2004 war die Magic Bar Tour einst gestartet. Die legendäre Tour durchs Szeneviertel feierte damit im vergangenen Jahr ihr Zwanzigjähriges. Für Food, Drinks & Fun braucht es nichtmal das Gutscheinheft: Dabei sein ist alles! Ihr alle könnt mit euren Freund*innen einfach so durchs Viertel ziehen.
“Uns ist es eine Herzensangelegenheit, an diesem Abend das gesamte Viertel zusammenzutrommeln. Alle sollen auf ihre Kosten kommen”, sagt René , der die Tour mit Susi Sendling, Ramona und Seba ehrenamtlich organisiert. “Das zeigt, wie bunt unser Viertel ist, trotz aller Veränderungen.”
Wählt eure Favoriten
Natürlich gibt es auch wieder einen Publikumspreis: Wieder ist die Abstimmung nicht an ein Ticket gebunden, sondern auch für alle offen, die als Zaungäste und Anhang mit dabei waren. Ihr braucht nur eine E-Mail-Adresse, um eure Stimme abzugeben. Die Abstimmung ist ab 28. Mai, 14 Uhr geöffnet.
Ausstellung "KINKY" mit Stefan Lo Sciuto
Der Kölner Künstler präsentiert in Münchens Schwul-Queerem Zentrum Sub die bunte Vielfalt der queeren Fetisch-Community. Vernissage am 2. Mai um 19 Uhr.
Er ist - jedenfalls, was das Zeichnen angeht - ein Spätberufener. Stefan Lo Scuito (@sketch_up_my_life), Jahrgang 1971, kam erst 2023 zur Kunst. Anlass dafür bot der 50. Geburtstag seines besten Freundes, dem Stefan etwas Gutes tun wollte. "Ich hatte vor, ihm etwas Besonderes zu schenken, das ihn immer an mich erinnern sollte."
Lederkerl, Drag Queen, Sneakerboy
Und so zeichnete er ihm ein Bild mit verschiedenen Charakteren aus der Szene: dem Lederkerl, der Drag Queen, dem Sneakerboy und vielen anderen mehr. Das Werk hat dem besagten Freund dann so gut gefallen, dass Stefan schon zwei Monate später seine erste Ausstellung in einem Kölner Fetischladen bekam - im "Best of Cologne".
Stefan Lo Sciuto. Foto: Marco Lessner / @talking.buddies
Danach ging es weiter nach Berlin zur Folsom, einem Straßenfest der Leder- und Fetischszene. Es findet einmal im Jahr nach Vorbild der Folsom Street Fair in San Francisco im Berliner Ortsteil Schöneberg statt. In der Hauptstadt stellt Stefan seine Arbeiten mittlerweile mehrmals im Jahr beim Künstlerkollektiv PrideArt aus.
Das Projekt PrideArt hat der Berliner Künstler Lars Deike vor einigen Jahren ins Leben gerufen, den viele von euch aus dem Sub und seiner Münchner Zeit kennen dürften. Es ist ein Projektraum und Safespace der queeren Community, der in einem ehemaligen Frauengefängnis entstand. Dort gibt es Ausstellungen, Workshops, Ateliers und Events.
Frühe Inspiration in Köln
Stefan hatte Zeit seines Lebens mit der queeren Szene zu tun, seit er sein Coming-out mit 16 in Köln erlebte. Dort arbeitete er Jahre lang in zwei bekannten Locations, dem Café Elinor's und der Diskothek Yocoto. "Die Diskothek war sozusagen die kleine Schwester des Studio 54 in New York", erinnert er sich. "Alle internationalen Gays kamen dorthin, weil es keine Konkurrenz gab."
Nach einem Auslandsaufenthalt auf Ibiza von 1997 bis 1999 zog er von Köln nach Hamburg, wo er von 2014 an drei Jahre lang bei Armin Morbach, einem Fotografen und Visagisten, sowie bei dem Modefotograf F. C. Gundlach als Privatkoch und privater Assistent tätig war. Wieder zurück in Köln begann Stefan aus dem bekannten Grund mit dem Zeichnen.
Stefan war es immer ein Anliegen, den Fetisch mit seiner Kunst aus der Schmuddelecke zu holen. Weil er anfangs keine Models fand, zeichnete er einfach drauf los, was ihm in der Szene so begegnete. "Ich mag die Fetisch-Leute. Die sind authentisch, die haben so tolle Outfits, das ist einfach schön anzuschauen", sagt er.
Dabei arbeitet Stefan stets mit Humor; seine Kunst soll nicht bierernst sein. "Das macht den Leuten Spaß und ich bring sie mit meinen Anspielungen zum Lachen", sagt Stefan. Wenn ich meine Werke zeige, vergessen sie sogar meistens, in ihr Handy zu gucken." Er bringt so Menschen zusammen, die sich sonst vielleicht nicht begegnen würden. Das sei dann ein Miteinander fast wie früher in den Schwulenkneipen. "Alle unterhalten sich, freuen sich, tauschen sich aus. Ich liebe das." Der eine oder andere hat sich von Stefans Bildern auch zu eigenen Kunstprojekten inspirieren lassen.
Vernissage in kinky Outfits
Im März dieses Jahres entstanden auch seine ersten Linoldrucke, die im Mai in Frankreich gezeigt werden und zwar bei La Petite Galerie Queer (@la.petite.galerie.queer). Im Sub präsentiert Stefan seine Illustrationen und Collagen.
"KINKY" ist Teil der gleichnamigen Ausstellung vom vergangenen Jahr in Köln. Zur Vernissage dürfen die Gäste gerne in kinky Outfits erscheinen!
Konversationskurs: Jetzt anmelden!
Der beliebte Deutsch-Konversationskurs von LeTRa und Sub geht in die nächste Runde: Am 28. April startet bereits das zweite Modul des Jahres – und Anmeldungen sind weiterhin möglich!
Der Kurs richtet sich speziell an lesbische, schwule, bi, trans*, inter* und nicht-binäre Geflüchtete und Migrant*innen, die ihre Sprachkenntnisse vertiefen und gleichzeitig die queere Community in München besser kennenlernen möchten. Voraussetzung ist ein Sprachniveau ab A1.
24 Kursabende, jeweils montags bei LeTRa und donnerstags im Sub, bieten nicht nur Sprachpraxis, sondern auch Zugang zu queerer Kultur, Austausch und neuen Perspektiven – ganz ohne Leistungsdruck, dafür mit Spaß und Offenheit.
Auch LGBTIQ*, die neu in München sind, etwa dank Arbeit, Studium oder Zuzug, sind herzlich willkommen. Jetzt anmelden unter dkk@subonline.org – wir freuen uns auf euch! Für Fragen stehen LeTRa und Sub jederzeit zur Verfügung.
Selbstbestimmt älter werden
Wie kann Älterwerden gelingen? Welche Herausforderungen bringt es mit sich, welche Möglichkeiten? Schwule Männer* ab 50 tauschen sich in einem wertschätzenden Rahmen über ihre Erfahrungen, Wünsche und Perspektiven aus. Ab 28. April im Sub.
Männer* sind auf das Alter oft nicht gut vorbereitet. Da machen Schwule keine Ausnahme, auch wenn ihr Leben in dieser Alterskohorte seine Besonderheiten aufweist. Insbesondere fehlen häufig die familiären Bezüge: Freund*innen-Kreise bilden die Wahlfamilie. Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen haben ihre Spuren hinterlassen.
Doch liegt bei allen Männern* der soziale Schwerpunkt häufig ein Leben lang allein auf der Arbeit. Beginnt die Rente, sind sie häufig einsam, denn Männer* – das beweisen Studien – pflegen deutlich weniger soziale Netzwerke.
„Dabei sagen sich viele: ‚Wenn ich mal in Rente bin, ändere ich das und treffe Freund*innen, geh' in den Verein, fange an zu lesen, zu reisen, treibe Sport, spiele vielleicht ein Instrument“, so Christopher Knoll, der im Sub die psychosoziale Beratungsstelle leitet. „Aber in aller Regel passiert nichts, was man nicht bisher schon getan hätte. Denn man setzt im Alter meist das fort, was man zwischen 30 und 50 auch gemacht hat. Routinen sind hartnäckig.“ Darauf sollte man sich vorbereiten.
Der Blick nach vorne
Die Selbsthilfe-Gruppe „Selbstbestimmt älter werden“ will Männern* die Gelegenheit geben, gemeinsam einen Reflexionsprozess anzuregen und zu beginnen, sich das Alter zu gestalten. „Sie soll Inspiration sein, sein Leben in die rechte Bahn zu lenken“, meint Knoll.
An drei Abenden à zwei Stunden beschäftigt sich die Gruppe mit persönlichen Ressourcen, sozialen Netzwerken und individuellen Zukunftsperspektiven. Durch verschiedene Methoden und Gespräche erkunden die Teilnehmer*, was es bedeutet, als schwuler Mann* gelassen und zufrieden älter zu werden. Dabei stehen sowohl psychosoziale wie auch praktische Aspekte im Fokus – stets mit einem positiven Blick nach vorn. Die Gruppe ist offen für fünf bis zehn Leute; Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Die Sitzungen beginnen am 28. April, laufen über den 5. bis zum 12. Mai, jeweils um 18 Uhr. Anmeldung & Infos unter christopher.knoll@subonline.org
Sub startet Chemsex-Kampagne
Seit ein paar Tagen sind wir auf unseren Kanälen mit einer neuen Chemsex-Kampagne unterwegs. Die Illustrationen sollen Insider*innen abholen und sie über unsere Beratung informieren.
Affe, Rakete, Schneeflocke - für die einen sind das nice Illustrationen. Chemsex-User*innen aber wissen sofort Bescheid, wenn sie die Icons auf Social Media entdecken. Der Affe zum Beispiel steht für die Droge Monkey Dust. Schwule Männer teilen das Emoji häufig auf Dating-Portalen wie Grindr, um klar zu machen: Hier kriegst du das oder: Ich mach's mit! Die Rakete verspricht einen "guten Flug" mit der entsprechenden Chemikalie. Und die Schneeflocke steht unter anderem für "Crystal Meth".
All die Grafiken bilden Lebenssituationen von schwulen Männern ab und durchaus auch von trans* Frauen, die Sex lieber mit Drogen erleben wie eben Crystal Meth, Monkey Dust oder GBL/GHB, um das Erlebnis zu intensivieren, zu erleichtern oder zu enthemmen.
Natürlich sollen die Bilder der Kampagne auch ein bisschen provozieren, um Aufmerksamkeit zu erregen. Es geht um den Konsum an sich, die psychosozialen Folgen, auch die medizinischen Konsequenzen.
Denn klar: Wer Drogen nimmt, wächst erstmal über sich hinaus, fühlt sich stark, selbstbewusst und schön. Scham- und Schuldgefühle kommen oft erst später; auch körperliche Probleme können sich einstellen. Langzeit-User*innen klagen zum Beispiel häufig über Herzrhythmusstörungen. Auch dafür gibt es freilich eine Grafik.
Über Chems reden? Chemsex-Beratung!
Unter einem Post steht zum Beispiel der Text: Chems wie Methamphetamin/Tina/T, Mephedron, GHB/GBL senken kurzfristig Hemmungen, lassen dich anfangs offener oder mutiger fühlen. Doch dabei verschwimmen schnell die Grenzen: Du traust dich, Praktiken auszuprobieren, die dir nüchtern nicht in den Sinn kommen würden. Chems können das Gefühl vortäuschen, dass du nur unter dem Einfluss du selbst sein kannst. In Wirklichkeit aber überschreitest du Grenzen – deine eigenen und die anderer. Das Risiko des Kontrollverlusts und das Bedürfnis, immer öfter nach diesem Gefühl zu erleben, steigen – und mit ihnen die Gefahr der Abhängigkeit. Über Chems reden? Chemsex-Beratung!"
"Wir haben eine ganze Menge dieser Piktogramme mit den entsprechenden Texten in unseren Kanälen gestreut, um die Leute, die es betrifft, über unser Beratungsangebot zu informieren", sagt Michael Plaß von der Chemsex-Beratung im Sub. Er hat die Kampagne mit dem Sub-Kollegen Robert Seiler vom Team Öffentlichkeitsarbeit entwickelt.
Dabei verzichten sie auf jegliche Wertung. "Wir informieren lediglich über unsere Beratung. Wer sie nutzen will, ist willkommen. Wir beraten bei Konsum und dessen Folgen, ohne dafür zu werben oder es zu verurteilen", sagt Michael. Spezifische Fragen ergäben sich dann meist im Gespräch.
Die Kampagne läuft über mehrere Phasen. Erste Motive waren schon Anfang des Jahres zu sehen. Weitere werden folgen, weil auch das Angebot der Chemsex-Beratung im Sub wächst. So soll es zum Beispiel in absehbarer Zeit sterilisiertes Besteck für Chemsex-User*innen geben, damit die Drogen, wenn schon, wenigstens sauber konsumiert werden.
Vorurteilsfreie Beratung
Die Chemsex-Beratung ist ein professionelles Angebot der Suchthilfe für Menschen, die Chemsex haben oder hatten, ihre Angehörigen, Freund*innen und auch Fachkräfte. Das Sub berät, begleitet und hilft Menschen, die dazu Fragen haben, vorurteilsfrei, anonym und kostenlos.
Schwule/queere Sexualität und Substanzgebrauch sind für sich genommen schon Themen, die für viele problematisch sind. Das Sub will dagegen arbeiten und Bedürfnisse, Nutzen, Risiken und Folgen von Chemsex offen diskutieren und User*innen ein Umfeld bieten, in dem sie ihren eigenen Umgang mit Chemsex klären können.
Männer*-Akademie: Vom Sterben
Die Pflegefachkraft Michaela Bayer spricht im Sub über ihre Erfahrungen im Umgang mit den Themen Leben, Tod und Sterben. Dienstag, 8. April, 19.30 Uhr.
Michaela Bayer vom LMU-Klinikum München-Großhadern beschäfigt sich im Rahmen ihrer Arbeit täglich mit sterbenden Menschen und deren Angehörigen. Sie spricht aus Erfahrung, wenn sie im Sub über Leben, Tod und Sterben referiert.
Sterben gehört zum Leben dazu
Michaela betreibt mit ihrer Kollegin Sara Loy einen bekannten Instagram-Kanal, auf dem sie regelmäßig über ihre Tätigkeit in der Palliativpflege berichtet. Ihr könnt ihnen hier folgen. Sie machen das seit vielen Jahren und haben inzwischen über 45.000 Follower.
Die beiden wünschen sich, dass sich mehr Menschen ohne Ängste mit dem Sterben und dem Tod beschäftigen. "Für uns ist der Tod etwas vollkommen Normales und gehört zum Leben einfach dazu", sagt Sara im oben genannten Beitrag des BR. Ihre Kollegin Michaela ergänzt: "Die Themen gehören mehr in die Gesellschaft, weil das Sterben alle betrifft." Oft werde nicht darüber gesprochen und alle sind hilflos, wenn es dann darum gehe, selbst aus dem Leben zu scheiden oder Angehörige dabei zu begleiten.
In ihrem Vortrag "Sterben mit spezieller Beachtung individueller Lebenslagen" gibt Michaela Tipps für Menschen, die eine schwer kranke Person in ihrem Umfeld haben, selbst schwer erkrankt oder einfach am Thema interessiert sind. Der Umgang damit ist nicht leicht, viele Menschen haben offene Fragen. Im Sub will sie mit dem Publikum ins Gespräch kommen.
Die Männer*- und Queer-Akademie im Sub
Die Männer*-Akademie im Sub gibt es seit 2013. Das Sub hatte sie eins gegründet, weil Männer* ganz spezifische Anliegen haben, um die sie sich viel zu wenig kümmern, vor allem, wenn es um ihre Gesundheit geht. Da viele Fragen aber nicht nur Männer* betreffen, nahm das Sub 2023 erstmals auch allgemeine queere Themen in das Programm auf: So entstand neben der Männer*- die Queer-Akademie.
Schwule, Hetero- und trans* Männer, die ganze queere Community bekommen nun an sechs Abenden in der Müllerstraße 14 Impulse zu Themen, die sie beschäftigen. Dafür haben die Veranstaltenden hochkarätige Referent*innen ins Sub eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die Männer*- und die Queer-Akademie werden gefördert von der Münchner Regenbogenstiftung!
Vernissage „Männer, die sich lieben“
Der Künstler Holger Sommer stellt im Sub aus. Vernissage am 1. April um 19 Uhr.
Männerpaare, im Moment tiefster Zuneigung, festgehalten auf Papier. Gesammelt im Bildband „Loving“ von Neal Treadwell und Hugh Nini.
Diese Zeugnisse der Vergangenheit inspirierten Holger Sommer zu neuen Serien. Die Bilder mit den Männern auf dem Halbmond führten zu einer Reihe von digital erstellten, dann gedruckten Werken.
Die Bilder hängen einen Monat lang
Die zweite Serie in Mix-Art-Technik, bestehend aus Polychromos, Pastell und Graphit, wurde direkt auf Papier gebannt. Die Arbeiten sind einen Monat lang im Sub-Café zu sehen.
Herzliche Einladung zur Vernissage am 1. April, von 19 bis 21 Uhr.
Queer-theatralisches Projekt für München
Vitaly Kogut startet im Sub ein queeres Theaterprojekt, um an die Vorkämpfer*innen der Bewegung zu erinnern. Er sucht dafür Menschen, die ihn bei der Recherche unterstützen. 29. März, 20.30 Uhr im Sub
Vitaly ist Theaterregisseur. Er kommt aus Russland und musste wegen des Angriffs seines Landes auf die Ukraine emigrieren. Jetzt will er Menschen zusammenbringen, die sich für Theater und die Stärkung der queeren Community engagieren wollen – gerade in Zeiten wachsender rechter Bedrohung. Er arbeitet für das jüdische Gemeindezentrum in München.
Im Rahmen seines ehrenamtlichen Projekts "Erinnerung Kultur" erforscht er die Geschichte des Widerstands gegen die Strafverfolgung unter dem Paragraphen 175 im Glockenbachviertel. Vitaly möchte denen eine Stimme geben, die für die Rechte queerer Menschen gekämpft haben. Hier ein Interview mit ihm
Dafür suche er:
Menschen, die sich als Künstler*innen auf der Bühne ausprobieren möchten
Künstler*innen, Fotograf*innen, Videograf*innen und alle, die ihre kreativen Fähigkeiten einbringen wollen
Layla ist non-binär und hat palästinensische Wurzeln, Max ist ein weißer Mittelschichtsschwuler. Und sie daten einander. Das Drama "Layla" erkundet Gemeinsames und Trennendes. Das Sub zeigt den Film am 22. März ab 20.30 Uhr.
London im Pride-Monat. Drag-Performer*in Layla tritt bei einem tristen Unternehmens-Event auf, das sich Queerfreundlichkeit nur aus Werbezwecken auf die Fahne geschrieben hat. Ausgerechnet hier wird Layla von dem jungen Marketing-Experten Max angeflirtet.
Obwohl die beiden aus unterschiedlichen Welten kommen – Layla ist non-binär, hat palästinensische Wurzeln und lebt in einer aufregenden queeren Künstler*innen-Community; Max ist schwul, stammt aus einem konservativen britischen Elternhaus und hat vor allem Yuppie-Freunde – entwickelt sich zwischen ihnen ein regelrechter Liebesrausch.
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Doch als Layla versucht, sich der Lebenswelt von Max anzupassen, um für ihn „kompatibler“ zu sein, kommt es zu Konflikten. Max beginnt, sich und seine Privilegien als weißer cis Mann zum ersten Mal in Frage zu stellen. Hat ihre Liebe überhaupt eine Chance?
Was bedeutet es, jemanden zu lieben – und sollten wir dafür mitunter etwas von der eigenen Identität preisgeben? In „Layla“ erzählt Regisseur*in Amrou Al-Kadhi – selbst non-binär und Dragperformer*in in London mit irakischen Wurzeln – eine moderne Geschichte von zwei Menschen, die gerade wegen ihrer kulturellen, sozialen und sexuellen Differenzen zueinanderfinden und etwas Neues über sich selbst herausfinden. Ein mitreißendes Plädoyer dafür, zu sich selbst und füreinander einzustehen – allen (vermeintlichen) Erwartungen zum Trotz!
Infos zum Film
Layla. Drama. Großbritannien 2024. Regie: Amrou Al-Kadhi. Cast: Bilal Hasna, Louis Greatorex, Safiyya Ingar, Terique Jarrett, Sarah Agha. Laufzeit: 100 Minuten. Sprache: englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln. FSK 16. Verleih: Salzgeber.
Drag-Queen-Krimi „Die Like A Phoenix“
Die Nachfrage war groß: Jetzt zeigen wir "Die Like A Phoenix" noch einmal. Der wunderbar schräge Drag-Queen-Krimi ist jetzt schon Kult. Samstag, 15. März, im Sub.
Es war eine Premiere der besonderen Art. Ein Krimi mit Drag Queens, noch dazu in München. Das gab es wohl noch nie! Seit 2023 hatte das Team um Münchens berühmte Drag Queens Tiffy Tölle, die amtierende Maikönigin Kris Blaq und Susi Sendling das Funding für das Projekt organisiert und sich danach in die Dreharbeiten gestürzt. Im Januar dann die Premiere im Sub.
Neue Vorstellung im Sub
Weil die drei Vorführungen im Winter so gut besucht waren, präsentieren wir das Werk jetzt noch einmal und zwar am Samstag, 15. März, um 20 Uhr im Sub. Je nach Interesse zeigen wir den Film an dem Abend mehrfach. Parallel findet Drink & Drag statt: Die Hauptdarsteller*innen werden an dem Abend also auch die Theke übernehmen, was euch Gelegenheit gibt, miteinander ins Gespräch zu kommen.
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Drehbuch, Regie, Schnitt: Robert Schmitz ++ Kamera: Micha Fröhlich ++ Ton: Sebastian Weber ++ Featuring: Kris Blaq, Tiffy Tölle, Susi Sendling und Karsten Morschett
Podcast "Glockenbach live" startet
Das Sub macht auf Audio! Mit "Glockenbach Live" steigt das Sub ab dem 10. März, 19.30 Uhr, ins Podcast-Geschäft ein, was eine echte Bereicherung darstellt. Wieder ein Format mehr, um Menschen über die queere Community zu informieren und up to date zu halten.
Die zwei Initiatoren Sven Lewerenz und Yves Flade, die auch die Hosts des Podcast sind, erweitern die Szene um ein neues queeres Medium. Mitten im Glockenbachviertel interviewen die beiden in regelmäßigen Abständen interessante Persönlichkeiten und befragen sie zu ihrem Engagement für LGBTIQ*, ihrer Lebensrealität oder zu ganz alltäglichen Dingen. Wir freuen uns, dass wir im Sub Gastgeber für dieses wunderbare Format sein dürfen!
Die Podcast-Folgen werden jeden ersten und dritten Dienstag im Sub vor Live-Publikum aufgezeichnet. Das heißt: Ihr könnt und sollt dabei sein!
Die LGBTIQ* Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt hat Jubiläum. Seit ihrer Gründung hilft Strong! Betroffenen queerfeindlicher Übergriffe. Sie berät, unterstützt bei belastenden Erlebnissen, dokumentiert Vorfälle, arbeitet eng mit der Polizei zusammen und klärt in der Öffentlichkeit auf.
Angefangen hatte 1993 alles mit einem Halbtagsjob auf dem so genannten Anti-Gewalt-Projekt AGP. Es war die erste Stelle, die das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum München, der Sub e.V., nach seiner Gründung im Jahre 1986 mit Geldern der Stadt München besetzen konnte.
Wir erinnern uns: Erst 1994 war der Paragraf 175, der Sex zwischen Männern* unter 21 bis 1969 verbot, komplett aus dem Strafgesetzbuch entfallen; Diskriminierung und Gewalt gegenüber schwulen, bisexuellen und queeren Männern* gehörten zum Alltag. Das Sub war eine der ersten Beratungsstellen in Deutschland, die sich dieser Thematik explizit annahmen.
Leonie von Strong! bei der Kundgebung "Wähl Liebe!" am 15. Februar in München. VIDEO
Heute arbeiten im Schwul-Queeren Zentrum, wie sich das Sub seit 2023 nennt, 17 Kolleg*innen. Drei davon kümmern sich – auf eineinhalb Stellen – um Strong!, die LGBTIQ* Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt. Der Sub e.V. ist ihr Träger. Strong! war 2019 aus dem AGP und einer neuen Förderung des Freistaats für ein bayernweites Beratungstelefon hervorgegangen. 2020 erfolgte mit der Erweiterung der Zielgruppe auf lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen die Umbenennung in Strong! Diese Einrichtung wird dieser Tage fünf Jahre alt.
Die Mission: Bayernweit sensibilisieren
Mit einem erfahrenen Team aus psychosozialen Berater- und Psycholog*innen bietet Strong! Betroffenen sowie ihrem sozialen Umfeld, Zeug*innen und Fachkräften seit 2020 kostenfrei, vertraulich und auf Wunsch anonym Hilfe. Ob persönliche Beratung, Fachgespräche oder die Bekämpfung queerfeindlicher Hetze im Internet: Strong! ist für alle da. Sie versteht sich als parteiliche Beratungs-, aber auch als Schnittstelle zwischen der LGBTIQ*-Community auf der einen und staatlichen Akteur*innen wie Behörden und Polizei auf der anderen Seite.
Die Erweiterung hin zu einer Fachstelle war 2019 ein wichtiger Schritt zunächst für schwule, bisexuelle und queere Männer*. Sie sollte Beratung und Unterstützung bieten. Und helfen, die hohe Dunkelziffer an Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen zu erfassen. "Wir hatten dank der Statistik die Möglichkeit, die Problematik sichtbar zu machen sowie politisches Bewusstsein zu schaffen“, erinnert sich Dr. Michael Plaß vom Sub, der Strong! damals mit aufgebaut hat. Das Ministerium für Arbeit, Familie und Soziales förderte damit erstmals überhaupt in der Geschichte des Freistaates ein Projekt für eine explizit benannte Zielgruppe aus der LGBTIQ*-Community.
Ein Novum war die systematische Kooperation mit der Polizei
Als sich die Fachstelle 2020 für die gesamte queere Community öffnete, ging man daran, Netzwerke und Kooperationen aufzubauen, um bei LGBTIQ* in ganz Bayern und anderen Beratungstellen bekannter zu werden. Ende 2022 begannen die ersten Gespräche zu einer Kooperation mit dem bayerischen Justizministerium. Der Grundstein für eine Hate-Speech-Meldestelle wurde gelegt, um Hass gegen LGBTIQ* im Netz entgegenzutreten. 2023 nahm diese Meldestelle ihren Dienst auf.
Kampagne von 2022Kampagne von 2022Kampagne von 2022
Aber nur ein Bruchteil der von Diskriminierung und Gewalt Betroffenen bringt die Fälle zur Anzeige. Auch Kampagnen wie „Zeig Flagge. Zeig’s an“, an der Strong! seit 2023 beteiligt ist, ändern daran wenig. So machte sich das Team daran, die Zusammenarbeit mit der Polizei auszubauen. Es gab Treffen mit dem neuen Hasskriminalitätsbeauftragten der bayerischen Polizei. Außerdem etablierte Strong! 2023 mit dem Polizeipräsidium Mittelfranken und mit Unterstützung des Innen- wie Sozialministeriums den so genannten proaktiven Beratungsansatz. Das heißt: Wenn eine queere Person zur Polizei kommt, um Anzeige zu erstatten, bieten ihr die Beamt*innen proaktiv an, sich bei Strong! zu melden, sofern Beratungsbedarf besteht. Nach einer erfolgreichen Pilotphase wurde dieser Ansatz nun auf die Oberpfalz und München ausgeweitet. Weitere Regierungsbezirke sollen folgen.
Die Bilanz: Hilfe und Stärkung, große Dankbarkeit
In den vergangenen fünf Jahren hat Strong! viele Menschen gestärkt und wichtige Schritte für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft angestoßen. Die Erfahrungen zeigen, dass das leider bis auf Weiteres nötig ist. Übergriffe auf Schwule, Lesben, bisexuelle, trans*, inter* und queere Personen gibt es nach wie vor. 2023 verzeichnete Strong! – aktuellere Zahlen liegen derzeit nicht vor – 230 Vorfälle. Sie reichen von Beleidigungen, Schikane und Mobbing bis zu Bedrohungen und tätlichen Angriffen. Das waren 71 mehr als im Vorjahr.
Sub-Wagen beim CSD in München 2024. Foto: Bethel Fath
„Wir merken, dass die Leute dankbar sind, dass es das Angebot gibt“, sagt Annina E. von Strong!“ „Jedes Mal, wenn wir Menschen beraten, im Freistaat neue Kooperationen eingehen, unser Netzwerk ausbauen, zeigt sich, dass wir gebraucht werden. Immer wieder hören wir: Hätte es euch nur früher schon gegeben!“
Das Jubiläum ist ein Anlass, die Erfolge der Fachstelle zu würdigen und gleichzeitig den Blick in die Zukunft zu richten, denn die Arbeit für Respekt und Vielfalt bleibt angesichts der gesellschaftlichen Entwicklungen weiterhin wichtig und aktuell. „Nach fünf Jahren haben wir ein kleines Team mit sehr engagierten Menschen, die die herausfordernde Aufgabe des Projektsaufbau mit viel Herzblut übernehmen“, sagt Dr. Kai Kundrath, Geschäftsführer des Sub. Am 19. Februar begeht Strong! das Jubiläum ab 14 Uhr mit einem Fachtag in den Räumen des Schwul-Queeren Zentrums Sub.
Wähl Liebe: Die Kundgebung
Deutschlandweit rufen mit der Kampagne "Wähl Liebe" seit Anfang des Jahres CSDs zur Wahl demokratischer Parteien auf. Am 15. Februar finden im ganzen Land queere Kundgebungen statt, so auch in München.
Kommt alle am Samstag um 5 vor 12 (!) zum Gärtnerplatz, um für Zusammenhalt, Demokratie und gleiche Rechte zu demonstrieren. LGBTIQ*, das wisst Ihr selbst, stehen unter Druck. Extremist*innen und Populist*innen drängen in den Bundestag; ihre queerfeindlichen Narrative prägen aber schon jetzt den Umgang mit uns queeren Menschen.
Mit der Kampagne „Wähl Liebe!“, zu der ein Auftritt in sozialen Netzwerken und zahlreiche Events gehören (www.waehl-liebe.de), wollen wir die Menschen in Deutschland für unsere Anliegen sensibilisieren. Auch der CSD München und seine fünf Trägervereine, das Sub, LesCommunity, diversity München, die Münchner Aids-Hilfe und die Rosa Liste, rufen seit Anfang des Jahres alle Wahlberechtigten dazu auf, sich bei der Bundestagswahl am 23. Februar für Parteien zu entscheiden, die für Vielfalt, Akzeptanz und gleiche Rechte eintreten.
Am Gärtnerplatz sprechen LGBTIQ*-Organisationen und -Aktivist*innen
In 45 deutschen Städten demonstrieren nun zum Abschluss der Kampagne „Wähl Liebe“ am 15. Februar queere Menschen für ihre Forderungen. Der Bundesverband CSD Deutschland e. V., dem auch der CSD München angehört, rechnet damit, dass Zehntausende die geplanten Kundgebungen besuchen.
In München sprechen ab 11.55 Uhr am Gärtnerplatz Vertreter*innen u.a. von
CSD
Strong!
Queer-Referat der LMU
Münchner Aids-Hilfe
Trans* Inter* Beratungsstelle
Garry Klein
Queerslam
Queer*Yourope
Regenbogenfamilienzentrum
diversity München
Munich Kyiv Queer
LesMamas
Slutwalk
Queeres Forum
LSVD Bayern
Die Kühnemann
TransMann
Be‘er Sheva Munich Queer
PROUT at WORK
Holga
In den vergangenen Wochen haben sich immer mehr Gruppen der Aktion angeschlossen. Für die CSD-Bewegung ist das ein klares Zeichen, dass die zunehmende Hetze und Ausgrenzung in der Gesellschaft keine Mehrheit finden. Wir wollen dabei mithelfen, dass sich das auch im nächsten Bundestag widerspiegelt.
Absage Männer*-Akademie: BDSM
Robin Bauer, Professor für Soziale Arbeit an der DHBW Stuttgart, wollte in der Männer*Akademie am 11. Februar über Fetisch, Sado-Maso und Spielarten refereieren. Leider ist er krank; der Termin wird nachgeholt. Dafür haben wir hier ein Interview mit ihm.
BDSM steht für eine große Bandbreite an sexuellen Praxen und Beziehungen, die aus der Norm fallen. Dabei geht es unter anderem um das einvernehmliche und lustvolle Spiel mit Machtgefällen, Schmerzen, Fesselung, Erniedrigung und generell um das Ausloten allerlei Grenzen – mal spielerisch-humorvoll, mal ernst und tiefgründig.
Auch für das Experimentieren mit unterschiedlichen Formen von Männlichkeiten inklusive trans* Männlichkeiten bietet BDSM einen Raum, sei es durch auf die Spitze getriebene Klischees oder das Aufbrechen derselben. Vom harten Lederkerl bis zum Cross Dressing findet sich alles.
Robin Bauer ist Professor für Soziale Arbeit an der DHBW Stuttgart für Wissenschaftstheorien und Theorien der Diversität. Wir hatten Gelegenheit, ihm (Bild unten) ein paar Fragen zu stellen:
Robin, welche Rolle spielt BDSM in der queeren bzw. schwulen Community?
Historisch schon immer eine umstrittene: Einerseits waren die schwulen Lederkerle schon immer Teil der Community und standen auch oft für eine “kerlige” Form der Männlichkeit als (vermeintliches?) Gegenstück zur Tunte.
Mann in Handschellen. Foto: Pars Sahin auf Unsplash
Anderseits gab es auch schon immer Vorurteile und Vorbehalte gerade gegenüber BDSM im engeren Sinne, der über den reinen Fetischaspekt hinausgeht, nicht nur in der feministisch gesprägten Lesbenszene, auch unter Schwulen. Die Lederkerle und BDSM*innen stehen immer wieder im Verdacht, das Image der Szene zu beschmuddeln im Sinne von "good queers" gegen "bad queers".
Warum ist BDSM eventuell gerade wichtig für schwule Männer* und andere queere Menschen. Hat das etwas damit zu tun, sich aus überkommenen Geschlechterrollen zu befreien?
Mit Befreiung hat es vielleicht insofern etwas zu tun, als BDSM auch immer mit einer sex-positiven Haltung assoziiert wird und gegen die Normen der Mehrheitsgesellschaft verstößt, die Grenzen dessen, was als sexuell gilt, pusht. Schwule Männer und queere Menschen verstoßen ja schon durch ihre pure Existenz gegen viele Normen der Heterowelt. Meine Forschung hat gezeigt, dass es deswegen für sie naheliegt, auch andere Normen zu hinterfragen und mit Sexualität, Geschlecht und Beziehungsformen zu experimentieren.
Gleichzeitig wurde und wird zum Beispiel schwulen Männern ihre Männlichkeit aufgrund ihres Schwulseins abgesprochen, und trans* Männern aufgrund ihres Trans*-Seins. Das kann zu Verletzungen führen, die irgendwie bearbeitet werden wollen. Manche wollen sich Männlichkeit auf ihre Art und Weise wieder aneignen, andere spielerisch dekonstruieren. Und für all das bietet BDSM ein reizvolles Spielfeld.
Bondage. Foto: Warm Orange auf Unsplash
Wie offen kann mensch heute damit umgehen? Gibt es noch Tabus, Stigmata?
BDSM ist einerseits schon längst hipper Teil der Popkultur und darf gefühlt in keinem Musikvideo fehlen. Andererseits werden bestimmte Formen von BDSM weiterhin pathologisiert oder als "zu extrem" diffamiert. In meiner Forschung haben die meisten BDSM-Praktizierenden berichtet, dass sie ihre BDSM-Vorlieben sehr viel geheimer halten als ihre sexuelle Orientierung und mit nur sehr ausgesuchten Personen teilen.
Hier ist die Angst vor Stigmatisierung und Diskriminierug noch groß und das durchaus berechtigt, weil hier teilweise auch schlechte Erfahrungen mit einem Offenlegen gemacht wurden. Aber das hängt natürlich von der individuellen Lebenslage ab: Arbeite ich etwa im Kindergarten oder in einer schwulen Kneipe?
Würdest du sagen: BDSM ist in gewisser Weise gesund, weil man aus seinen Grenzen ausbricht und seine Fantasien auslebt?
Die Studien, die die psychische Gesundheit von BDSM-Praktizierenden untersucht haben, kamen teilweise zum Ergebnis, dass BDSM-Praktizierende sich in der Hinsicht nicht vom Rest der Bevölkerung unterscheiden, aber teilweise auch tatsächlich zu der Erkenntnis, dass BDSM-Praktizierende durchschnittlich psychisch gesunder sind als der Durchschnitt der Bevölkerung. Auch kann das Praktizieren von BDSM wohl die Intimität in einer Beziehung erhöhen.
Bondage II. Foto: Nish Gupta auf Unsplash
Dafür gibt es unterschiedliche Erklärungsversuche, von biochemischen, die mit Endorphin-Ausschüttung bei bestimmten Praxen zu tun haben, über meditative Zustände, die erreicht werden, bis zu Theorien über die therapeutischen Wirkung von BDSM als ein Raum zum Durch- und Aufarbeiten von Traumata oder zum Integrieren abgespaltener Teile der Psyche, aber auch einfach “Escapism”, also das Eintauchen in außeralltägliche Welten, um die Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen.
Du sprichst ja auch über Männlichkeit und Männlichkeitsrollen in deinem Vortrag. Das ist spannend. Worum geht es da?
Robin Bauer. Foto: privat
BDSM ist ja sehr vielfältig, aber ein wesentliches Elemtent vieler BDSM-Begegnungen ist das einvernehmliche Spiel mit Macht. Und Männlichkeit ist eng und intim mit gesellschaftlicher Macht verbunden. Daher wird im BDSM auch häufig mit Inszenierungen von "übertriebener" Männlichkeit gespielt, zum Beispiel um Dominanz glaubhaft und sexy zu verkörpern. Aber nicht nur – die eigene Männlichkeit kann auch gerade durch die Bottom-Rolle “bewiesen” werden, indem mann zeigt, dass mann besonders gut und viel einstecken kann. Eins meiner Lieblingsbücher über BDSM vom schwulen Theaterwissenschaftler David Savran heißt passenderweise "Taking it like a man". Dort argumentiert er für mich überzeugend, dass ein gewisser Masochismus schon immer Teil von Männlichkeitsbildern war.
Oder BDSM dient umgekehrt gerade dazu, stereotype Männlichkeit zu hinterfragen und eigene, queere Formen von Männlichkeit zu erfinden und zu verkörpern. Das findet aber eher in trans-queeren Szenen als im traditionellen schwulen Kontext statt. Allerdings sind die Grenzen zwischen diesen Szenen ja auch zunehmend fließend.
Ausstellung "Unter Wolken"
Wir laden herzlich ein zur Vernissage mit Lukas Steiner. In seiner ersten eigenen Ausstellung fängt der junge Allgäuer Künstler die Magie und Vielfalt von Wolken künstlerisch ein. Sonntag, 2. Februar, 18 Uhr.
Viele kennen ihn vom Allgäu Pride, für den sich Lukas Steiner (@kunsteiner) auch als Künstler schon engagiert hat. Jetzt bekommt er im Schwul-Queeren Zentrum Sub in München seine erste eigene Ausstellung. Die Allgäuer Zeitung berichtete
Wolken haben es dem 19-Jährigen angetan. Er hält sie in allen Formen und Farben fest. Schleier-, Schäfchen-, Schichtwolken - Lukas kennt alle Variationen und erfasst sie akribisch mit Acrylfarben, Spray, Plastikfolie etc. Er experimentiert da auch gerne.
In seinen Werken verbindet Lukas die Naturdarstellungen mit einer queeren Perspektive: Wolken sind für ihn Sinnbild für Wandel, Freiheit und die Schönheit der Vielfalt und damit auch eine Allegorie auf sein junges Leben. Jede Arbeit erzählt eine persönliche Geschichte und lädt die Betrachter*innen dazu ein, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Raum für Begegnung und Dialog
Mit der Ausstellung " Unter Wolken" bietet das Sub Lukas nicht nur eine Plattform für sein außergewöhnliches Talent, sondern auch einen Raum für Begegnung und Dialog in der queeren Community und darüber hinaus.
Die Vernissage findet statt am Sonntag, 2. Februar, um 18 Uhr und zwar im Café des Sub, Müllerstraße 14. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf euch!
Im Januar startet das neue Modul des DKK
Den Deutsch-Konversationskurs, ein Gemeinschaftsprojekt von LeTRa und Sub, gibt es seit über zehn Jahren. 2025 setzen wir die Erfolgsgeschichte fort.
Sprache verbindet und eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Der Kurs richtet sich speziell an alle lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und nicht-binären Geflüchteten und Migrant*innen. Das nächste Kursmodul startet am 16. Januar. Anmeldungen sind ab sofort unter dkk@subonline.org möglich.
Insgesamt gibt es drei Module pro Jahr à 24 Kursabende. Montags findet der Kurs in den Räumen von LeTRa und donnerstags im Sub statt. Voraussetzung für eine Teilnahme ist mindestens das Sprachniveau A1. Für weitere Fragen und Informationen stehen euch LeTRa und Sub gerne zur Verfügung.
Spezielles Unterrichtskonzept
Ankommen in Deutschland – das ist für Fremde, zumal nicht-europäischer Herkunft, nicht einfach. Sprachkurse sind ein erster Schritt; das Kennenlernen des neuen Landes ist eine noch viel größere Herausforderung.
Lesben, Schwule, Bi, Trans*, Inter* und Queers mit Migrationshintergrund haben es da besonders schwer. Sie müssen sich nicht nur mit einer neuen Sprache und Kultur auseinandersetzen, sondern auch mit den Besonderheiten einer Community, die sie so aus ihrer Heimat meist nicht kennen. Denn nicht selten gehören sie dort einer verfolgten Gruppe an.
LeTRa und Sub wollen Deutsch spielerischer und informeller als in der Schule vermitteln. Das senkt die Hemmschwelle und macht mehr Spaß. Besonders wichtig ist den Veranstaltenden, über das Lehrmaterial den Kursteilnehmer*innen auch den Zugang zur Szene zu erleichtern. Dafür müssen sie deren spezielle Sprache und Kultur kennen lernen, die in keinem Lehrbuch vermittelt werden. Unter den geflüchteten Schüler*innen haben viele inzwischen eine regulären Job gefunden.
Offen für LGBTIQ* aus aller Welt
Ansprechen sollen die Deutsch-Konversationskurse neben Geflüchteten und Migrant*innen auch Angestellte in internationalen Unternehmen und Behörden, Studierende, Deutsche mit Migrationshintergrund und Einwandernde, die sich in München und seiner Community besser zurechtfinden wollen.
Queer-Akademie im Sub: Asexualität
Das Semester läuft seit Herbst. Euer Schwul-Queeres Zentrum bietet seitjehr jede Menge Vorträge zur Lebenswelt queerer Menschen. Am Dienstag, 14. Januar, spricht der Sexualpsychotherapeut Florian Friedrich über Asexualität. Um 19.30 Uhr geht's los.
Die Männer*-Akademie im Sub gibt es seit 2013. Das Schwul-Queere Zentrum Sub hatte sie einst gegründet, weil Männer* spezifische Anliegen haben, um die sie sich viel zu wenig kümmern, vor allem, wenn es um ihre Gesundheit geht.
Weil viele Fragen aber nicht nur Männer* betreffen, hat das Sub 2023 erstmals auch allgemeine queere Themen in das Programm aufgenommen: So entstand neben der Männer* die Queer-Akademie.
Schwule, Hetero- und trans* Männer, ja die ganze queere Community bekommen nun an sechs Abenden in der Müllerstraße 14 Impulse zu Themen, die sie beschäftigen. Dafür haben die Veranstalter- hochkarätige Referent*innen ins Sub eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die Männer* und die Queerakademie werden gefördert von der Münchner Regenbogenstiftung!
Nächster Vortrag: Asexualität
Die Queer- und Männer*-Akademie läuft bis zum Frühjahr 2025. Am Dienstag, 14. Januar, begrüßen wir Florian Friedrich im Sub. Er spricht ab 19.30 Uhr über Asexualität.
Asexuellen Menschen begegnen im Alltag immer wieder Vorurteile und Stigmatisierungen. Der Sexualpsychotherapeut Florian Friedrich spricht über die Pathologisierung einer wenig bekannten Sexualität und über die Leistungsgesellschaft, die viele Menschen in ihrer Sexualität einschränkt.
Friedrich erörtert in seinem Vortrag, warum Asexualität ein vielfältiges Phänomen und ein gesundes Bedürfnis ist, welche Vorurteile es diesbezüglich gibt und wie asexuelle Personen in einer übersexualisierten Gesellschaft diskriminiert werden. Wir freuen uns, wenn ihr kommt.
Geflüchtete von Abschiebung bedroht!
Immer häufiger lehnen das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, kurz BAMF, sowie das Verwaltungsgericht Asylanträge queerer Menschen ab. Das zumindest beobachten die Beratungsstellen für Geflüchtete von LeTRa und Sub in München. Werden die Betroffenen zurückgeschickt, droht im schlimmsten Falle die Todesstrafe.
Mit eindringlichen Appellen an Behörden, Gerichte und die Zivilbevölkerung haben wir am Mittwoch, 27. November, im Rahmen einer Pressekonferenz mit den Kolleg*innen von LeTRa versucht, die Abschiebung queerer Geflüchteter aus Uganda zu verhindern. In Uganda ist Homosexualität strafbar, Betroffene und ihre Unterstützer*innen müssen mit Haft, seit 2023 sogar der Todesstrafe rechnen.
Pressekonferenz zu Uganda. Foto: Robert Seiler
Mit dem so genannten Anti Homosexuality Act können Fälle „schwerer Homosexualität“ in Uganda seit vergangenem Jahr zu Todesurteilen führen. Das neue Gesetz kriminalisiert auch jegliche Unterstützung für homosexuelle Personen und verhängt dafür bis zu 20 Jahre Gefängnis. Religiöse, politische Autoritäten sowie Medien schüren Hass und Vorurteile gegenüber queeren Menschen, was zu einer Zunahme von Gewalt und Diskriminierung geführt hat. Viele sind gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen.
Wie dringlich die Lage ist, zeigen Statistiken: Bis Anfang 2023 betreute die Geflüchtetenberatung von LeTRa 208 Klient*innen. Nach Einführung des Anti Homosexuality Act sprang die Zahl auf 390; aktuell liegt sie bei 595. Die Sub-Geflüchtetenberatung betreute im Jahr 2023 exakt 199 neue Klienten; 2024 waren es schon 289. MEHR ZUR SITUATION VON LGBTIQ* IN UGANDA
Deutsche Behörden ignorieren die Lebensrealität in Uganda
„Wir beobachten, dass queere Personen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie dem Verwaltungsgericht immer häufiger abgelehnt werden, weil ihnen nicht geglaubt wird, dass sie lesbisch, schwul, trans* oder queer sind“, sagt Annina von der Geflüchtetenberatung im Sub. Die Anerkennungsquote in Asylverfahren liege unter zehn Prozent.
Die Rainbow Refugees Munich beim CSD 2018. Foto: Sub
Das Problem sei die Art und Weise, wie die Behörden bei der Befragung vorgingen. So arbeiteten sie im Wesentlichen mit einem Fragebogen, dessen Hauptteil darauf abziele, herauszufinden, ob die Antragsteller*innen einen "inneren Konflikt" erlebten, als sie ihr Coming Out hatten. Als glaubwürdig gilt, wer so einen Konflikt formulieren kann.
Jeder dritte Klient der Sub-Beratungsstelle ist suizidgefährdet
„Dazu sind aber viele einfach nicht in der Lage“, sagt Julia Serdarov von der Geflüchtetenberatung bei LeTRa. Auch hierzulande falle es schließlich vielen Menschen nicht leicht, reflektiert über ihre Gefühle zu sprechen. Wie schwer aber tun sich erst Geflüchtete aus einem anderen Kulturkreis damit, sich gegenüber ihnen völlig unbekannten Beamt*innen und Richter*innen zu öffnen, um über ein aus ihrer Sicht intimes, vielfach schambehaftetes Thema zu sprechen?!
„Dafür müssten sie, was die eigene sexuelle Orientierung oder Gender-Identität angeht, schon sehr empowert sein“, betont Julia. Und das trifft in den seltensten Fällen zu: Jeder dritte Klient der Sub-Beratungsstelle etwa ist suizidgefährdet.
Die Rainbow Refugees Munich beim CSD 2018. Foto: Sub
Es ist außerdem fraglich, inwieweit Geflüchtete sich wirklich erklären können, wenn für ihre Muttersprache keine Dolmetscher*innen zur Verfügung stehen und die Betroffenen gezwungen sind, eine Zweitsprache zu bemühen. „Es kann durchaus passieren, dass Geflüchtete in eben dieser Zweitsprache nur begrenzte Kenntnisse haben, was es erschwert, Emotionen und komplexe Erlebnisse auszudrücken“, sagt Annina. Außerdem hielten sie sich aus Angst vor Missverständnissen oft zurück oder vereinfachten ihre Aussagen, wodurch wichtige Details verloren gingen.
Dazu kommt: Nach Traumata werden Erinnerungen eher fragmentarisch abgespeichert. Tatsächlich erwartet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge aber eine exakte chronologische Erzählung der Fluchtgeschichte.
Betroffene wollen in Deutschland ein neues Leben anfangen
Wie hart die Ignoranz deutscher Behörden die Menschen trifft, zeigen die Berichte Betroffener. Im Sub sprachen drei Menschen vor:
Patience Musiimenta, 34 Jahre alt, kam 2021 nach Deutschland. Bei ihrem ersten BAMF-Interview traute sie sich nicht zu erzählen, dass sie lesbisch ist, und wurde abgelehnt. Im August dieses Jahres war dann die Verhandlung beim Verwaltungsgericht dazu. Auch dort hat sie ihre sexuelle Orientierung lieber verschwiegen – auf Rat des Anwalts hin, um nicht unglaubwürdig zu erscheinen. Sie wurde abermals abgelehnt. In ihrer ersten Geflüchtetenunterkunft hat Patience heftige Anfeindungen und körperliche Angriffe erlebt, bis LeTRa sie in eine Frauenunterkunft in München vermitteln konnte. Die Mutter einer Tochter (2 Jahre) ist bei LeTRa in Beratung.
Phionah Namara, 39 Jahre alt, lebt mit ihren zwei Kindern – einer Tochter von vier und einem Sohn von sieben Jahren – in einer bayerischen Kleinstadt. Sie hat die Kinder zusammen mit einem schwulen Mann. Namara kam 2012 nach Deutschland, brachte beim BAMF vor, dass sie lesbisch ist. Geglaubt hat ihr das Amt nicht; der Asylantrag wurde abgelehnt. Sie klagte und verlor 2021 vor dem Verwaltungsgericht. Im selben Jahr hat die Polizei versucht, sie und ihre Kinder abzuschieben, und scheiterte, weil sich Phionah zur Wehr setzte. Phionah wird von LeTRa betreut.
Ronnaldss Washington Ckheumbe, 27 Jahre alt, sucht in Deutschland Schutz, weil er in seinem Heimatland Uganda permanent bedroht wurde und Angriffen ausgesetzt war. Seine Familie wurde politisch verfolgt, er selbst durch eine Schusswaffe verletzt. Eine von ihm gegründete Fußball-Akademie musste schließen, weil ihm die Behörden vorwarfen, dort Homosexualität zu propagieren. Kaum in Europa, wurde er Opfer von Zwangsprostitution. Heute könnte Washington als schwuler Mann frei leben. Das BAMF indes hat seinen Asylantrag abgelehnt, weil der Behörde Washingtons Homosexualität nicht glaubhaft erschien. Er hat Hilfe im Sub gesucht.
Alle drei fordern die deutschen Behörden und Gerichte auf, die Lebensrealität queerer Geflüchteter aus Uganda anzuerkennen und die eindeutige Rechtslage vor Ort bei ihren Beschlüssen zu berücksichtigen. Damit queere Flüchtlinge Schutz finden und sich in Deutschland ein neues, selbstbestimmtes Leben aufbauen können!
Queer geschaut: Queere Kurzfilmnacht
Wir zeigen am 17. Dezember das Programm "Queere Filme zur längsten Nacht". Ab 20 Uhr laufen sechs Werke, kuratiert von Katja Briesemeister, vom Hamburg International Queer Film Festival. Herzlich Willkommen im Sub!
Nach dem kürzesten Tag des Jahres, dem 21. Dezember, folgt die längste Nacht. Deswegen zeigen wir kurze Filme - im Sub schon vorher. Sechs kleine große Meisterwerke queerer Filmschaffenskunst. Und das geht so: Kommen - Getränk holen - hinsetzen - Film schauen - Spaß haben. Kuratiert hat das Programm Katja Briesemeister, die Kurzfilmkoordinatorin des Hamburg International Queer Film Festival. Wir sagen Danke!
Die Protagonist*innen verteidigen sich und ihre Lebensentwürfe
Ihre Filme zeigen mutige Menschen, die – mal kämpferisch, mal spielerisch – Wagnisse eingehen, wenn sie in Situationen geraten, in denen sie sich behaupten müssen. Im Gesellschaftlichen wie im Privaten stehen sie dabei für sich oder andere ein: Es wird gegen Ausbeutung gekämpft und in mitunter heiklen Situationen wissen die Protagonist*innen sich und ihre Lebensentwürfe zu verteidigen.
Und auch in Liebesangelegenheiten zeigen sie Courage und wagen sich dafür auf bisher unbekanntes Terrain. Mehr
Flores del otro patio (Blumen aus einem anderen Garten)
Jorge Cadena | Kanada, Kolumbien, Schweiz 2022 | 15'46
Mit extravaganten performativen Aktionen prangern queere Aktivist*innen im Norden Kolumbiens die katastrophale Ausbeutung von Mensch und Umwelt durch die größte Kohlemine des Landes an.
Eine Gruppe junger Männer feiert nachts im Park ausgelassen einen Geburtstag. Während zwei von ihnen schwimmen gehen, fühlen sich die anderen von einer vorbeilaufenden Gruppe provoziert.
Die 23-jährige Grace beschließt, sich ihrer Großmutter Betty gegenüber zu outen, doch dieses Vorhaben läuft völlig anders als erwartet.
Goldilocks
Philipp Straetker | Deutschland 2020 | 24'51
Spielfilm | Sprache: Deutsch
Als Schlüsselnotdienst hilft Mara Leuten, die sich ausgeschlossen haben. Eine Möchtegern-Ganovin, die sie um Hilfe bittet, stellt Mara vor eine Herausforderung der besonderen Art.
Boudoir II: Full frontal, voll geil
Es gibt eine Fortsetzung! Alexander Deeg präsentiert am Sonntag, 8. Dezember, den zweiten Teil seiner Boudoir-Serie. Vernissage ab 20 Uhr mit Sabine Maultäschle, Botschafterin der Liebe.
Eigentlich sollte die Anspielung auf die Golden Girls mit dem Kalender "The Men of Blanche's Boudoir" (Season 2, Christmas Episode) eine einmalige Angelegenheit werden. Wir dürfen allesamt froh sein, dass sich die daraus entstandene Ausstellung solcher Beliebtheit erfreute, dass sie nun in eine zweite Runde geht. Ihr erinnert Euch an Teil I
Alexander Deeg präsentiert in "Boudoir II: Full frontal, voll geil" wieder eine Auswahl an Modellen aus der queeren Community. Etwa ein die Hälfte von ihnen kennen wir bereits aus der ursprünglichen Boudoir-Serie; alle anderen standen das erste Mal vor der Linse.
Viele von ihnen sind dem Sub eng verbunden und so passt der Titel gleich doppelt: "The Men* of Sub's Boudoir". Das Boudoir - im klassischen Sinne - als Rückzugsort verträgt sich auch gut mit dem Selbstverständnis unseres Schwul-Queeren Zentrums: Für die Community soll das Sub ein Safe Space sein, an dem man* sich ausdrücken kann, ohne Angst vor Diskriminierung oder Marginalisierung zu haben. Es ist ein Ort, den alle aufsuchen können, wenn uns die Welt da draußen mal wieder zu viel wird.
Verletzlich und doch selbstwirksam
Auch dieser Aspekt steckt in Alexander Deegs Kunst: Die Protagonisten zeigen sich nackt und verletzlich, aber wirken auch selbstermächtigt. Das ist das Spezielle an den Fotografien: Sie präsentieren in den konkreten Personen Mitglieder der Community, detailreich und erotisch, verletzlich und verspielt. Und doch wirkt da der ganze Pride mit, (endlich) zu zeigen, wer diese Community und ihre ganze Kraft ausmacht. Das sind Menschen wie du und ich.
Am 8. Dezember eröffnen wir die Ausstellung um 20 Uhr. Viele der Modelle werden selbst dabei sein und ihr könnt mit ihnen sowie Alex ins Gespräch kommen.
We proudly present: Sabine Maultäschle
Kleiner Spoiler vorweg: Wenn auch Blanche nicht höchstpersönlich unter uns sein kann, so hat sie in der Drag Queen Sabine Maultäschle doch eine würdige Vertreterin gefunden, die mit uns auf "Boudoir II: Full frontal, voll geil" anstoßen wird. Die Fotos hängen bis in den Januar 2025 hinein.
Welt-Aids-Tag: Baldiga - Entsichertes Herz
Am 30. November, Vorabend des Welt-Aids-Tages, zeigen wir den Film: "Baldiga – Entsichertes Herz" um 20 Uhr bei uns im Sub. Eintritt frei!
West-Berlin, 1979. Jürgen Baldiga, der Sohn eines Bergarbeiters aus Essen, ist gerade in die Stadt gezogen und beschließt, Künstler zu werden. Er hält sich als Stricher und Koch über Wasser, schreibt Gedichte und führt ein Tagebuch.
Zwischen Verzweiflung und Sehnsucht
Als er 1984 von seiner HIV-Diagnose erfährt, beginnt er mit der Fotografie. Seine Aufnahmen sollen Momente der Realität festhalten: Sie zeigen seine Freunde und Liebhaber, hemmungslosen Sex, das Leben auf der Straße und die ekstatischen Tunten im Schwulenclub SchwuZ, die zu seiner Wahlfamilie werden.
Zwischen Verzweiflung und Sehnsucht, Rebellion und dem Drang zu überleben, wird Baldiga angesichts seines nahenden Todes zum Chronisten der queeren Subkultur West-Berlins. Als er 1993 mit 34 Jahren stirbt, hinterlässt er Tausende Fotografien und 40 Tagebücher – ein unvergleichliches künstlerisches Erbe.
Leidenschaftlicher Kämpfer gegen die Stigmatisierung schwuler Lebenswelten
In "Baldiga – Entsichertes Herz" wird anhand poetischer Tagebucheinträge, unverblümter Fotos und Erinnerungen von Weggefährt*innen nicht nur ein wegweisender Fotograf vorgestellt. Wir lernen auch einen Aids-Aktivisten und leidenschaftlichen Kämpfer gegen die Stigmatisierung schwuler Lebenswelten kennen. Mehr
Danke für die Spende und den Support!
Seit Jahren steht die Münchner Bank treu an unserer Seite. Wir sagen Danke!
Die Münchner Bank hat dem Sub 5000 Euro gespendet. Wir bedanken uns sehr dafür! Als Sponsor unseres CSD-Auftritts bei der PolitParade unterstützt uns das Kreditinstitut nun schon seit einigen Jahren. Es ist - gerade in diesen Zeiten - gut zu wissen, dass sich auch Unternehmen für die Belange queerer Menschen einsetzen.
Wir bedanken uns für euer Engagement, dass München bunt und vielfältig bleibt. Nur gemeinsam machen wir einen Unterschied!
Die Sub-Vorstände Vilmos Veress (r.) und Markus Fischer (2.v.r.) nehmen den Spendenscheck der Münchner Bank entgegen. Foto: Sub e.V.
Die Münchner Bank beteiligt sich seit 2014 am CSD in München. Und auch in diesem Jahr zeigten die Mitarbeiter*innen der Bank Flagge - und zwar auf dem Wagen des Sub. "Ein Engagement mit Sinn", wie das Unternehmen auf seiner Website schreibt, "denn genau wie beim CSD steht auch in unserer Genossenschaft immer der Mensch im Mittelpunkt." Für ein buntes, offenes und tolerantes München.
Die Münchner Bank versteht sich als Teil der Stadtgesellschaft. Sie fördert deshalb seit jeher Projekte, die die vielen Facetten der bayerischen Landeshauptstadt sichtbar machen.
Hans-Sachs-Straßenfest: Das sind die Fotos
Am 17. August ließ Münchens Community das Sub zu seinem 38. Geburtstag hochleben. Es gratulierten Roxy Rued und Queens von Drink ‚n‘ Drag. Einige Fotos
Kleiner als früher, aber wir haben gefeiert! Wie im vergangenen Jahr beging euer Schwul-Queeres Zentrum auch 2024 mit einem kleinen Fest wieder seinen Geburtstag, wie wir es seit 1995 halten. Im vorderen Teil der Hans-Sachs-Straße traf sich Münchens queere Community. Hier sind Fotos
Auch ein Bühnenprogramm hatten wir für euch auf die Beine gestellt. Main Acts waren die Nürnberger Glitzer-Queen Roxy Rued, die dem Sub seit jeher verbunden ist, sowie die Queens von Drink 'n' Drag, die sonst für den guten Zweck hinter der Theke im Sub ausschenken. Hinter den Turntables standen die DJs Andy, Mr. Kosmix und Seba.
Das Bühnenprogramm wurde vom Bezirksausschuss 2 für die Ludwigsvorstadt und die Isarvorstadt gefördert. Wir sagen Danke!
Für uns soll's rote Rosen regnen
Und natürlich kam auch dieses Hans-Sachs-Straßenfest nicht ohne den berühmten "Rosenmoment" aus. Um 20 Uhr regnete es zu den Klängen von Hildegard Knefs gleichnamigem Song rote Rosen auf die Menge. Ganz München feierte das Leben und die Vielfalt - erst recht nach den trans*-feindlichen Schmierereien an Sub und LeZ vor Kurzem.
Willkommen im Sub, Robert!
Wir dürfen vorstellen: Robert Seiler, unser neuer Mensch fürs Sub. Robert hat einen kurzen Text über sich selbst verfasst. Herzlich Willkommen!
"Queerness existiert für uns als Ideal, das wir aus der Vergangenheit gewinnen, um daraus eine Zukunft zu erträumen.“ – nach José Esteban Muñoz.
Vor über zehn Jahren kam ich zum Studium nach München und lernte die Stadt, ihre Menschen und die Kultur immer mehr kennen und lieben. Die schwule und queere Szene hatte jeher eine große Anziehungskraft auf mich und deshalb freue ich mich besonders, als Hauptamtlicher im Sub zu arbeiten.
Robert Seiler. Foto: privat
Viele, die ins Sub kommen, haben eine persönliche queere oder schwule Geschichte. Und ich wünsche mir, dass wir gemeinsam daraus für jede*n eine wunderbare und glückliche Zukunft erträumen können.
Unterstützung für die Events im Sub
Zu meinen Aufgaben gehört die Betreuung der Veranstaltungen und die Öffentlichkeitsarbeit und ich bin gespannt, mit welch unterschiedlichen Persönlichkeiten ich zu tun haben werde. Das bunte Leben Münchens mitzugestalten und der queeren Community Sichtbarkeit zu verleihen, sind mir große Anliegen. Ich freue mich auf bunte Stunden und viele tolle Erfahrungen!"
Und wir freuen uns auf Dich!
Selbsthilfe für queere Alkoholabhängige
In Kooperation mit dem Blauen Kreuz München e.V. startet das Schwul-Queere Zentrum Sub in München eine neue Gruppe. Immer mittwochs im Sub, Müllerstraße 14, um 19.30. Es ist keine Voranmeldung nötig.
Alkoholabhängigkeit ist in der LGBTIQ*-Community weiter verbreitet als man denkt. Anders als die meisten Drogen ist Alkohol nicht nur legal: Ihr Konsum ist sogar sozial erwünscht. Diese Allgegenwärtigkeit macht Wein, Bier und Spirituosen insbesondere in der queeren Community so gefährlich, die sich privat und für ihre zivilgesellschaftliche Arbeit häufig in öffentlichen Lokalen trifft.
Barbetrieb. Foto: Unsplash
Dazu kommt: "Schwule sind zwar ähnlichen Problemen ausgesetzt wie heterosexuelle Männer: Beziehungsprobleme, Schwierigkeiten im Beruf, vieles andere. Dazu gesellen sich aber häufig noch Diskriminierungserfahrungen, was zusätzlich Frustration, Angst und Depression hervorrufen kann", sagt Dr. Michael Plaß, der die Chemsex-Beratung im Sub leitet.
Immer mittwochs im Sub
Für sie alle bietet das Schwul-Queere Zentrum Sub in der Müllerstraße 14 immer mittwochs im Sub eine neue Selbsthilfegruppe an. Leiten wird sie Holger Galler vom Blauen Kreuz München e.V., der dort bereits eine Selbsthilfegruppe für Alkoholabhängige und Angehörige leitet. Angesetzt sind zunächst drei Termine.
Der Verein Blaues Kreuz München e.V.unterstützt suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie ihre Angehörigen im Großraum der Landeshauptstadt München. In derzeit 72 Selbsthilfegruppen begleiten sie wöchentlich etwa 850 Gruppenbesucher*innen (Jahresbericht 2023). Verteilt über den Stadtbezirk München und seine Landkreise bietet der Verein "Hilfe zur Selbsthilfe" Menschen, die von Suchterkrankung betroffen oder bedroht sind, deren Angehörigen, sowie Informationssuchenden.
Wer belastet ist, glaubt oft, sich mit Alkohol etwas Gutes zu tun. Das Gegenteil aber ist der Fall: Alkohol kann sich schädlich auf Körper und Psyche sowie soziale Beziehungen und berufliches Funktionieren auswirken.
Betroffene tun sich schwer
Nur Hilfe findet sich dann nicht so leicht. Denn schwule Männer, die alkoholabhängig sind, sehen sich häufig dem Dilemma ausgesetzt, dass sie selbst in der eigenen Community nicht auf Verständnis stoßen. "Deshalb ist es gut, sich mit Leuten auszutauschen, die ähnliche Themen haben", so Plaß. Alkohol dauerhaft zu reduzieren oder aufzugeben, sei mit einer großen Portion an Entschlossenheit und Disziplin verbunden. "Dabei hilft das Miteinander."
Wer Interesse hat, kann sich bei Michael Plaß melden und zwar unter sab@subonline.org oder telefonisch unter 089/856346401.
Neu: Der S'AG-Stammtisch
Wir haben ein neues Präventions-Format im Sub: den S'AG-Stammtisch. Die ehrenamtlichen Mitglieder der Safety-Aktionsgruppe bieten einen sicheren, offenen Raum für Diskussionen und Aktivitäten rund um sexuelle Gesundheit. Jeden ersten Donnerstag im Monat.
Die S'AG, eine Gruppe von Sub und Münchner Aids-Hilfe, will eine unterstützende Gemeinschaft schaffen, in der Menschen Wissen, Erfahrung und Ressourcen rund um die Themen Prävention und Umgang mit STI- und HIV teilen können. Das ist ihre Mission. Mehr unter https://sag-muenchen.de.
Das Treffen findet wie gesagt immer am ersten Donnerstag des Monats statt - und zwar von 19.30 Uhr bis 21 Uhr im Café des Sub, Müllerstraße 14. Kommt vorbei! Unsere Leute von der S'AG freuen sich auf euch, euer Interesse und konstruktive Gespräche.
Queero: Sub gewinnt Preis für seine Arbeit!
Die Leserschaft des queeren Magazins Mannschaft ehrt das Schwul-Queere Zentrum in München für sein Engagement.
Stolz, einfach nur stolz! Es ist der Satz, der jetzt am häufigsten zu hören ist, wenn man die Kolleg*innen im Sub danach fragt, was ihnen der Queero bedeutet. "Das drückt schon eine unheimliche Wertschätzung für unsere ehren- wie hauptamtlichen Mitarbeiter*innen aus, wenn die Leser*innen der Mannschaft uns diesen Preis verleihen", sagt Markus Fischer, Vorstand des Schwul-Queeren Zentrums Sub in München. "Wir freuen uns riesig und sagen Danke!"
Den Erfolg des Sub bei der Abstimmung erklärt Autor Marvin Wittiber auf mannschaft.com mit dem vielseitigen Programm, das das Sub der Community in München unterbreitet. "Mit seinem Café, dem Kulturzentrum und dem breiten Beratungsangebot bietet der Verein für verschiedenste Bedürfnisse queerer Menschen aus München und Umgebung Anlauf." Vieles davon wird ehrenamtlich geleistet! Um die 200 Menschen engagieren sich für das Schwul-Queere Zentrum der Stadt, darunter der dreiköpfige Vorstand. 14 Leute sind fest angestellt.
Dabei hat 1986 alles ganz klein angefangen, als sich das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum München, ehedem SchwuKK e.V., ins Vereinsregister eintrug. München wollte ein Dach für alle Schwulengruppen der Stadt. Als gruppenübergreifende Institution sollte die Organisation schwulen Männern ein vielfältiges Selbsthilfe- und Freizeitangebot machen und gleichzeitig auch politisch aktiv werden.
Seit 38 Jahren im Dienst der Community
Und das war auch nötig, denn die Aids-Pandemie versetzte die Community damals in Angst und Schrecken: In München wollte der Kreisverwaltungsreferent Peter Gauweiler die schwule Infrastruktur zerstören, die sich seit Liberalisierung des Paragrafen 175 allmählich entwickelt hatte – und zwar um Infektionsketten zu kappen. Bis 1969 stand mannmännlicher Sex unter Strafe.
Vorstand Vilmos (l.) und Sub-Geschäftsführer Kai beim Neujahrsempfang. Foto: Alex Deeg
Akzeptanz und gleiche Rechte aber blieben Homosexuellen auch nach 1969 noch lange verwehrt. Mit Aids verschlechterte sich das gesellschaftliche Klima sogar wieder. Erst am 10. März 1994 - vor nun fast genau 30 Jahren - beschloss der Bundestag die endgültige Streichung des Paragrafen 175.
Nach und nach baute das Sub – bald mit Mitteln von Stadt und Land – sein Angebot in der psychosozialen Beratung, der Prävention, bei Kultur, Selbsthilfe und Freizeit professionell aus. Viele Jahre ging es vor allem darum, das Leben schwuler Männer zu verbessern. Heute setzt sich das Sub als Schwul-Queeres Zentrum für die Belange schwuler, bisexueller und queerer Männer sowie von trans* Personen ein.
Dass sich der Verein öffnet, dokumentiert das neue Außenschild, das seit Kurzem in der Müllerstraße 14 über dem Haupteingang hängt. Sub-Geschäftsführer Kai Kundrath erklärt, man wolle damit ein Signal nach draußen senden, "dass wir für alle da sind und dass jede*r hier einen Raum finden kann".
Einsatz für die ganze Community
So geben wir in der Müllerstraße 14 Fortbildungen zu queerem Leben in Kooperation mit anderen Trägern, neben der Männer- existiert eine Queer-Akademie. Auch die Programme zu sexueller Gesundheit (HIV- und STI-Prävention, Chemsex etc.) sind breiter aufgestellt. Und nicht zuletzt beherbergt das Sub die LGBTIQ*-Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt Strong!, die bayernweit queeren Menschen hilft, die derart leidvolle Erfahrungen machen mussten. Das Café in der Müllerstraße ist täglich für alle geöffnet.
Auch das gesellschaftspolitische Engagement des Vereins spiegelt das neue Selbstverständnis: Seit Jahren organisiert das Sub maßgeblich die Demo zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans-Feindlichkeit IDAHOBIT, richtet den CSD München mit aus, initiiert immer wieder Petitionen wie die für einen queeren Aktionsplan in Bayern vor zwei Jahren. Auch mit Münchens Partnerstadt Kyjiw pflegt das Sub eine feste Kooperation, wenn es um queere Belange geht.
"Wenn man für die Community aktiv wird, dann sollte man alle mitdenken. Das ist gerade für uns schwule Männer wichtig, weil wir die privilegierte Gruppe innerhalb der queeren Community sind", betont Kai.
Wunsch an die Zukunft: Mehr Raum für Beratung
Für den Queero sind alle Sub-Mitarbeiter*innen sehr dankbar, denn, so unser Vorstand Markus, das schaffe Aufmerksamkeit auch in der nicht-queeren Bevölkerung für die Belange von LGBTIQ* als vulnerabler Gruppe. Und die Bedarfe an Beratung und Orientierung wachsen jetzt wieder in einer Zeit, in der Trans- und Homophobie erneut zunehmen, wie die Statistiken der Fachstelle Strong! im Sub zeigen.
"Wir bräuchten mehr Räume für unsere Beratungsangebote", sagt Kai gegenüber Mannschaft. "Daher wäre unser größter Wunsch, dass wir uns irgendwann vergrößern können." Unser Sub-Geschäftsführer wünscht sich, dass das Sub so auch in Zukunft eine relevante Größe in Münchens Community bleibt, gerade für die jüngere Generation queerer Menschen.
Du wirst uns fehlen, Diva Felix
Günther Lehmann ist tot. Schon vor einigen Wochen hat er uns für immer verlassen. Erst jetzt haben wir davon erfahren. Wobei: Niemals geht man so ganz.
Günther war dem Sub sehr verbunden. Vielleicht erinnert Ihr Euch, wie er beim CSD immer auf seinem Stuhl vor dem Zentrum in der Müllerstraße saß und die PolitParade an sich hat vorbeiziehen lassen.
Mysteriöse Diva
Eigentlich nannte ihn nie jemand bei seinem bürgerlichen Namen - er war immer "Diva" oder „Felix“ oder "Diva Felix". Er hat auch sonst wenig über sich preis gegeben. Etwas Geheimnisvolles umwehte seine Person; das passte und es gehörte sich für eine Lady. Man musste ihn schon bei seinen Acts besuchen, um ihn näher kennenzulernen.
Und da war er sehr umtriebig. Bereits seit den 70er Jahren war Felix - so wollen wir ihn hier nennen - als Travestiekünstler unterwegs. Seine wahrscheinlich letzte Performance gab er während einer Spendensammelaktion für den Umzug in die Müllerstraße 14 im alten Sub - das muss 2011/2012 gewesen sein.
Eine Inspiration für alle
Felix war ein Vorbild. Obwohl seine Gesundheit zuletzt sehr angeschlagen war, blieb er stets zuversichtlich und strahlte mit seiner positiven Haltung auf seine Mitmenschen aus.
In den letzten Jahren haben sich Freundinnen und Freunde viel um ihn gekümmert. Dafür wird er ihnen sicher dankbar sein, wo immer er heute steckt.
Am 17. Januar ist Felix nach schwerer Krankheit verstorben. Wie alt er wurde, bleibt sein Geheimnis. Denn „eine Dame“, sagte er immer, „verrät ihr wahres Alter nie“. Wir werden Dich nicht vergessen!
Vilmos Veress
Leider kein Drugchecking für Bayern
Mit der Chemsex-Beratung sind Themen aus der Drogenhilfe im Sub präsenter geworden. Eines davon ist das Problem, dass viele Konsument*innen nicht sicher sein können, was genau die Substanzen enthalten, die sie auf dem Schwarzmarkt gekauft haben. Das führt immer wieder zu lebensgefährlichen Überdosierungen und leider viel zu oft auch zum Tod.
So liegt Bayern leider in der traurigen Statistik der Drogentoten in Deutschland hinter NRW auf Platz zwei. Seit Juni 2023 ist eine neue Präventionsmöglichkeit für Konsument*innen legalisiert worden: „Drugchecking“.
Reagenzgläser. Foto: Canva
Beim Drugchecking können Substanzen zur Analyse abgegeben werden. Das Labor stellt fest, wie rein der Stoff ist und mit welchen Mitteln er gegebenenfalls gestreckt wurde. Dadurch können Risiken besser abgeschätzt werden.
Gute Erfahrungen im Ausland
Leider hat die Staatsregierung sehr deutlich gemacht, dass es Drugchecking in Bayern auf absehbare Zeit nicht geben wird, da dies zum Konsum animieren könne. Dabei zeigen die Entwicklungen aus Ländern, in denen Durgchecking schon länger erlaubt ist wie zum Beispiel in der Schweiz und Österreich), dass dies nicht der Fall ist. Im Gegenteil: Durgchecking kann sogar dazu führen, dass weniger konsumiert wird.
Die Chemsex User*innen in Bayern werden wohl leider bis auf Weiteres darauf verzichten müssen.
Aktionsplan: So lief die Kundgebung!
Trotz des miesen Wetters hatten sich am Montagabend, 13. November, tapfer Vertreter*innen der bayerischen LGBTIQ*-Community auf den Weg vor die Staatskanzlei gemacht, um Petition und Maßnahmenkatalog für einen queeren Aktionsplan zu überreichen. Eingeladen hatten der LSVD Bayern, der CSD Bayern und wir vom Sub.
Schlusslicht Bayern
Bayern ist das letzte Bundesland in Deutschland, das einen Aktionsplan für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt bekommen soll. Ein bayerischer "Aktionsplan Queer" wäre ein echter Meilenstein, für den viele seit Jahren gekämpft haben.
Aber: Noch ist nicht klar, wie inhaltlich-fundiert er sein wird und ob die nötigen finanziellen Mittel vom Freistaat Bayern zur Verfügung gestellt werden. Deshalb braucht es den Druck der Community.
Unser zivilgesellschaftlicher Maßnahmenkatalog wurde im September bei einer Fachkonferenz von etwa 70 Organisationen aus ganz Bayern erarbeitet und enthält über 120 konkrete queerpolitische Maßnahmen zur Förderung von Akzeptanz, Gleichberechtigung in Bereichen wie Bildung, Justiz, Gesundheit und Kultur.
Wir fordern, dass der Katalog die inhaltliche Basis für einen wirksamen Aktionsplan bilden muss. Die 2022 vom Sub initiierte Petition für einen Landesaktionsplan hat mittlerweile fast 16.000 Unterschriften sammeln können. Sie unterstützt den Maßnahmenkatalog.
Für die Staatsregierung kam Sozialministerin Scharf
Sozialministerin Ulrike Scharf (Fotos: Micha Rauch, Kai Kundrath, Bernd Müller) immerhin war da, hat sämtliche Dokumente in Empfang genommen und sich unsere Anliegen auch angehört. Wir bleiben dran!
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