Den Deutsch-Konversationskurs, ein Gemeinschaftsprojekt von LeTRa und Sub, gibt es seit über zehn Jahren. 2025 setzen wir die Erfolgsgeschichte fort.
Sprache verbindet und eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Der Kurs richtet sich speziell an alle lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und nicht-binären Geflüchteten und Migrant*innen. Das nächste Kursmodul startet am 16. Januar. Anmeldungen sind ab sofort unter dkk@subonline.org möglich.
Insgesamt gibt es drei Module pro Jahr à 24 Kursabende. Montags findet der Kurs in den Räumen von LeTRa und donnerstags im Sub statt. Voraussetzung für eine Teilnahme ist mindestens das Sprachniveau A1. Für weitere Fragen und Informationen stehen euch LeTRa und Sub gerne zur Verfügung.
Spezielles Unterrichtskonzept
Ankommen in Deutschland – das ist für Fremde, zumal nicht-europäischer Herkunft, nicht einfach. Sprachkurse sind ein erster Schritt; das Kennenlernen des neuen Landes ist eine noch viel größere Herausforderung.
Lesben, Schwule, Bi, Trans*, Inter* und Queers mit Migrationshintergrund haben es da besonders schwer. Sie müssen sich nicht nur mit einer neuen Sprache und Kultur auseinandersetzen, sondern auch mit den Besonderheiten einer Community, die sie so aus ihrer Heimat meist nicht kennen. Denn nicht selten gehören sie dort einer verfolgten Gruppe an.
LeTRa und Sub wollen Deutsch spielerischer und informeller als in der Schule vermitteln. Das senkt die Hemmschwelle und macht mehr Spaß. Besonders wichtig ist den Veranstaltenden, über das Lehrmaterial den Kursteilnehmer*innen auch den Zugang zur Szene zu erleichtern. Dafür müssen sie deren spezielle Sprache und Kultur kennen lernen, die in keinem Lehrbuch vermittelt werden. Unter den geflüchteten Schüler*innen haben viele inzwischen eine regulären Job gefunden.
Offen für LGBTIQ* aus aller Welt
Ansprechen sollen die Deutsch-Konversationskurse neben Geflüchteten und Migrant*innen auch Angestellte in internationalen Unternehmen und Behörden, Studierende, Deutsche mit Migrationshintergrund und Einwandernde, die sich in München und seiner Community besser zurechtfinden wollen.
Geflüchtete von Abschiebung bedroht!
Immer häufiger lehnen das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, kurz BAMF, sowie das Verwaltungsgericht Asylanträge queerer Menschen ab. Das zumindest beobachten die Beratungsstellen für Geflüchtete von LeTRa und Sub in München. Werden die Betroffenen zurückgeschickt, droht im schlimmsten Falle die Todesstrafe.
Mit eindringlichen Appellen an Behörden, Gerichte und die Zivilbevölkerung haben wir am Mittwoch, 27. November, im Rahmen einer Pressekonferenz mit den Kolleg*innen von LeTRa versucht, die Abschiebung queerer Geflüchteter aus Uganda zu verhindern. In Uganda ist Homosexualität strafbar, Betroffene und ihre Unterstützer*innen müssen mit Haft, seit 2023 sogar der Todesstrafe rechnen.
Mit dem so genannten Anti Homosexuality Act können Fälle „schwerer Homosexualität“ in Uganda seit vergangenem Jahr zu Todesurteilen führen. Das neue Gesetz kriminalisiert auch jegliche Unterstützung für homosexuelle Personen und verhängt dafür bis zu 20 Jahre Gefängnis. Religiöse, politische Autoritäten sowie Medien schüren Hass und Vorurteile gegenüber queeren Menschen, was zu einer Zunahme von Gewalt und Diskriminierung geführt hat. Viele sind gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen.
Wie dringlich die Lage ist, zeigen Statistiken: Bis Anfang 2023 betreute die Geflüchtetenberatung von LeTRa 208 Klient*innen. Nach Einführung des Anti Homosexuality Act sprang die Zahl auf 390; aktuell liegt sie bei 595. Die Sub-Geflüchtetenberatung betreute im Jahr 2023 exakt 199 neue Klienten; 2024 waren es schon 289. MEHR ZUR SITUATION VON LGBTIQ* IN UGANDA
Deutsche Behörden ignorieren die Lebensrealität in Uganda
„Wir beobachten, dass queere Personen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie dem Verwaltungsgericht immer häufiger abgelehnt werden, weil ihnen nicht geglaubt wird, dass sie lesbisch, schwul, trans* oder queer sind“, sagt Annina von der Geflüchtetenberatung im Sub. Die Anerkennungsquote in Asylverfahren liege unter zehn Prozent.
Das Problem sei die Art und Weise, wie die Behörden bei der Befragung vorgingen. So arbeiteten sie im Wesentlichen mit einem Fragebogen, dessen Hauptteil darauf abziele, herauszufinden, ob die Antragsteller*innen einen "inneren Konflikt" erlebten, als sie ihr Coming Out hatten. Als glaubwürdig gilt, wer so einen Konflikt formulieren kann.
Jeder dritte Klient der Sub-Beratungsstelle ist suizidgefährdet
„Dazu sind aber viele einfach nicht in der Lage“, sagt Julia Serdarov von der Geflüchtetenberatung bei LeTRa. Auch hierzulande falle es schließlich vielen Menschen nicht leicht, reflektiert über ihre Gefühle zu sprechen. Wie schwer aber tun sich erst Geflüchtete aus einem anderen Kulturkreis damit, sich gegenüber ihnen völlig unbekannten Beamt*innen und Richter*innen zu öffnen, um über ein aus ihrer Sicht intimes, vielfach schambehaftetes Thema zu sprechen?!
„Dafür müssten sie, was die eigene sexuelle Orientierung oder Gender-Identität angeht, schon sehr empowert sein“, betont Julia. Und das trifft in den seltensten Fällen zu: Jeder dritte Klient der Sub-Beratungsstelle etwa ist suizidgefährdet.
Es ist außerdem fraglich, inwieweit Geflüchtete sich wirklich erklären können, wenn für ihre Muttersprache keine Dolmetscher*innen zur Verfügung stehen und die Betroffenen gezwungen sind, eine Zweitsprache zu bemühen. „Es kann durchaus passieren, dass Geflüchtete in eben dieser Zweitsprache nur begrenzte Kenntnisse haben, was es erschwert, Emotionen und komplexe Erlebnisse auszudrücken“, sagt Annina. Außerdem hielten sie sich aus Angst vor Missverständnissen oft zurück oder vereinfachten ihre Aussagen, wodurch wichtige Details verloren gingen.
Dazu kommt: Nach Traumata werden Erinnerungen eher fragmentarisch abgespeichert. Tatsächlich erwartet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge aber eine exakte chronologische Erzählung der Fluchtgeschichte.
Betroffene wollen in Deutschland ein neues Leben anfangen
Wie hart die Ignoranz deutscher Behörden die Menschen trifft, zeigen die Berichte Betroffener. Im Sub sprachen drei Menschen vor:
Patience Musiimenta, 34 Jahre alt, kam 2021 nach Deutschland. Bei ihrem ersten BAMF-Interview traute sie sich nicht zu erzählen, dass sie lesbisch ist, und wurde abgelehnt. Im August dieses Jahres war dann die Verhandlung beim Verwaltungsgericht dazu. Auch dort hat sie ihre sexuelle Orientierung lieber verschwiegen – auf Rat des Anwalts hin, um nicht unglaubwürdig zu erscheinen. Sie wurde abermals abgelehnt. In ihrer ersten Geflüchtetenunterkunft hat Patience heftige Anfeindungen und körperliche Angriffe erlebt, bis LeTRa sie in eine Frauenunterkunft in München vermitteln konnte. Die Mutter einer Tochter (2 Jahre) ist bei LeTRa in Beratung.
Phionah Namara, 39 Jahre alt, lebt mit ihren zwei Kindern – einer Tochter von vier und einem Sohn von sieben Jahren – in einer bayerischen Kleinstadt. Sie hat die Kinder zusammen mit einem schwulen Mann. Namara kam 2012 nach Deutschland, brachte beim BAMF vor, dass sie lesbisch ist. Geglaubt hat ihr das Amt nicht; der Asylantrag wurde abgelehnt. Sie klagte und verlor 2021 vor dem Verwaltungsgericht. Im selben Jahr hat die Polizei versucht, sie und ihre Kinder abzuschieben, und scheiterte, weil sich Phionah zur Wehr setzte. Phionah wird von LeTRa betreut.
Ronnaldss Washington Ckheumbe, 27 Jahre alt, sucht in Deutschland Schutz, weil er in seinem Heimatland Uganda permanent bedroht wurde und Angriffen ausgesetzt war. Seine Familie wurde politisch verfolgt, er selbst durch eine Schusswaffe verletzt. Eine von ihm gegründete Fußball-Akademie musste schließen, weil ihm die Behörden vorwarfen, dort Homosexualität zu propagieren. Kaum in Europa, wurde er Opfer von Zwangsprostitution. Heute könnte Washington als schwuler Mann frei leben. Das BAMF indes hat seinen Asylantrag abgelehnt, weil der Behörde Washingtons Homosexualität nicht glaubhaft erschien. Er hat Hilfe im Sub gesucht.
Alle drei fordern die deutschen Behörden und Gerichte auf, die Lebensrealität queerer Geflüchteter aus Uganda anzuerkennen und die eindeutige Rechtslage vor Ort bei ihren Beschlüssen zu berücksichtigen. Damit queere Flüchtlinge Schutz finden und sich in Deutschland ein neues, selbstbestimmtes Leben aufbauen können!
Queer geschaut: Queere Kurzfilmnacht
Wir zeigen am 17. Dezember das Programm "Queere Filme zur längsten Nacht". Ab 20 Uhr laufen sechs Werke, kuratiert von Katja Briesemeister, vom Hamburg International Queer Film Festival. Herzlich Willkommen im Sub!
Nach dem kürzesten Tag des Jahres, dem 21. Dezember, folgt die längste Nacht. Deswegen zeigen wir kurze Filme - im Sub schon vorher. Sechs kleine große Meisterwerke queerer Filmschaffenskunst. Und das geht so: Kommen - Getränk holen - hinsetzen - Film schauen - Spaß haben. Kuratiert hat das Programm Katja Briesemeister, die Kurzfilmkoordinatorin des Hamburg International Queer Film Festival. Wir sagen Danke!
Die Protagonist*innen verteidigen sich und ihre Lebensentwürfe
Ihre Filme zeigen mutige Menschen, die – mal kämpferisch, mal spielerisch – Wagnisse eingehen, wenn sie in Situationen geraten, in denen sie sich behaupten müssen. Im Gesellschaftlichen wie im Privaten stehen sie dabei für sich oder andere ein: Es wird gegen Ausbeutung gekämpft und in mitunter heiklen Situationen wissen die Protagonist*innen sich und ihre Lebensentwürfe zu verteidigen.
Und auch in Liebesangelegenheiten zeigen sie Courage und wagen sich dafür auf bisher unbekanntes Terrain. Mehr
Flores del otro patio (Blumen aus einem anderen Garten)
Jorge Cadena | Kanada, Kolumbien, Schweiz 2022 | 15'46
Mit extravaganten performativen Aktionen prangern queere Aktivist*innen im Norden Kolumbiens die katastrophale Ausbeutung von Mensch und Umwelt durch die größte Kohlemine des Landes an.
Eine Gruppe junger Männer feiert nachts im Park ausgelassen einen Geburtstag. Während zwei von ihnen schwimmen gehen, fühlen sich die anderen von einer vorbeilaufenden Gruppe provoziert.
Die 23-jährige Grace beschließt, sich ihrer Großmutter Betty gegenüber zu outen, doch dieses Vorhaben läuft völlig anders als erwartet.
Goldilocks
Philipp Straetker | Deutschland 2020 | 24'51
Spielfilm | Sprache: Deutsch
Als Schlüsselnotdienst hilft Mara Leuten, die sich ausgeschlossen haben. Eine Möchtegern-Ganovin, die sie um Hilfe bittet, stellt Mara vor eine Herausforderung der besonderen Art.
Boudoir II: Full frontal, voll geil
Es gibt eine Fortsetzung! Alexander Deeg präsentiert am Sonntag, 8. Dezember, den zweiten Teil seiner Boudoir-Serie. Vernissage ab 20 Uhr mit Sabine Maultäschle, Botschafterin der Liebe.
Eigentlich sollte die Anspielung auf die Golden Girls mit dem Kalender "The Men of Blanche's Boudoir" (Season 2, Christmas Episode) eine einmalige Angelegenheit werden. Wir dürfen allesamt froh sein, dass sich die daraus entstandene Ausstellung solcher Beliebtheit erfreute, dass sie nun in eine zweite Runde geht. Ihr erinnert Euch an Teil I
Alexander Deeg präsentiert in "Boudoir II: Full frontal, voll geil" wieder eine Auswahl an Modellen aus der queeren Community. Etwa ein die Hälfte von ihnen kennen wir bereits aus der ursprünglichen Boudoir-Serie; alle anderen standen das erste Mal vor der Linse.
Viele von ihnen sind dem Sub eng verbunden und so passt der Titel gleich doppelt: "The Men* of Sub's Boudoir". Das Boudoir - im klassischen Sinne - als Rückzugsort verträgt sich auch gut mit dem Selbstverständnis unseres Schwul-Queeren Zentrums: Für die Community soll das Sub ein Safe Space sein, an dem man* sich ausdrücken kann, ohne Angst vor Diskriminierung oder Marginalisierung zu haben. Es ist ein Ort, den alle aufsuchen können, wenn uns die Welt da draußen mal wieder zu viel wird.
Verletzlich und doch selbstwirksam
Auch dieser Aspekt steckt in Alexander Deegs Kunst: Die Protagonisten zeigen sich nackt und verletzlich, aber wirken auch selbstermächtigt. Das ist das Spezielle an den Fotografien: Sie präsentieren in den konkreten Personen Mitglieder der Community, detailreich und erotisch, verletzlich und verspielt. Und doch wirkt da der ganze Pride mit, (endlich) zu zeigen, wer diese Community und ihre ganze Kraft ausmacht. Das sind Menschen wie du und ich.
Am 8. Dezember eröffnen wir die Ausstellung um 20 Uhr. Viele der Modelle werden selbst dabei sein und ihr könnt mit ihnen sowie Alex ins Gespräch kommen.
We proudly present: Sabine Maultäschle
Kleiner Spoiler vorweg: Wenn auch Blanche nicht höchstpersönlich unter uns sein kann, so hat sie in der Drag Queen Sabine Maultäschle doch eine würdige Vertreterin gefunden, die mit uns auf "Boudoir II: Full frontal, voll geil" anstoßen wird. Die Fotos hängen bis in den Januar 2025 hinein.
Welt-Aids-Tag: Baldiga - Entsichertes Herz
Am 30. November, Vorabend des Welt-Aids-Tages, zeigen wir den Film: "Baldiga – Entsichertes Herz" um 20 Uhr bei uns im Sub. Eintritt frei!
West-Berlin, 1979. Jürgen Baldiga, der Sohn eines Bergarbeiters aus Essen, ist gerade in die Stadt gezogen und beschließt, Künstler zu werden. Er hält sich als Stricher und Koch über Wasser, schreibt Gedichte und führt ein Tagebuch.
Zwischen Verzweiflung und Sehnsucht
Als er 1984 von seiner HIV-Diagnose erfährt, beginnt er mit der Fotografie. Seine Aufnahmen sollen Momente der Realität festhalten: Sie zeigen seine Freunde und Liebhaber, hemmungslosen Sex, das Leben auf der Straße und die ekstatischen Tunten im Schwulenclub SchwuZ, die zu seiner Wahlfamilie werden.
Zwischen Verzweiflung und Sehnsucht, Rebellion und dem Drang zu überleben, wird Baldiga angesichts seines nahenden Todes zum Chronisten der queeren Subkultur West-Berlins. Als er 1993 mit 34 Jahren stirbt, hinterlässt er Tausende Fotografien und 40 Tagebücher – ein unvergleichliches künstlerisches Erbe.
Leidenschaftlicher Kämpfer gegen die Stigmatisierung schwuler Lebenswelten
In "Baldiga – Entsichertes Herz" wird anhand poetischer Tagebucheinträge, unverblümter Fotos und Erinnerungen von Weggefährt*innen nicht nur ein wegweisender Fotograf vorgestellt. Wir lernen auch einen Aids-Aktivisten und leidenschaftlichen Kämpfer gegen die Stigmatisierung schwuler Lebenswelten kennen. Mehr
Patenschaftsprojekt wieder am Start
Der Besuchs- und Begleitdienst soll Wege aus der Isolation schaffen. Die Idee: Junge Ehrenamtliche kümmern sich im Alltag um Ältere. Sie sind gefunden, jetzt suchen wir Senior*innen.
In der Corona-Zeit war das Projekt eingeschlafen. Jetzt haben wir das beliebte Patenschaftsprogramm wieder aufleben lassen. "Wäre ja auch schade", meint Kollege Peter Priller, von Beruf Sozialarbeiter, der das Angebot im Sub zusammen mit dem Diplom-Pädagogen Andreas Görg betreut. Das Sub hatte das Patenschaftsprojekt seit 2005 ja sehr erfolgreich laufen. Wie früher richtet es sich schwerpunktmäßig an schwule, bisexuelle und trans* Männer, inzwischen aber auch an queere Menschen im Allgemeinen.
So haben wir Anfang des Jahres um Pat*innen geworben. Grafik: Frank Zuber
Patenschaftsprogramm – was heißt das? Die Idee dahinter ist schnell erklärt: Es ist ein Generationenpakt. Alterseinsamkeit, das zeigen Studien, ist mit das Wichtigste, was queere Menschen beim Blick auf ihre Lebenssituation im Alter bewegt.
Viele queere Menschen haben Angst vor Alterseinsamkeit
Sicher, es gibt jetzt in München ein Altersheim für queere Menschen, betrieben von Münchenstift. Was aber, wenn man noch selbstständig ist, eventuell alleine wohnt und sich schwer tut, dorthin zu kommen, wo das Leben spielt? Wenn Alter und Krankheit zu Isolation und Einsamkeit führen, weil die Mobilität nachlässt? Wenn mensch unsicherer wird oder schlicht das ungute Gefühl vermeiden will, inmitten vieler junger Leute isoliert in der Kneipe zu stehen? Und Dating? Nicht jede*r wird mit digitalen Devices und den darauf installierten Apps umgehen können oder wollen.
Das Soziale steht im Vordergrund
Das Sub ruft deshalb seinen Besuchs- und Begleitdienst wieder ins Leben. Peter sagt: „Es geht in erster Linie um Freizeitangebote, auch mal Haushaltshilfe.“ Das Soziale steht im Vordergrund.
„Im ersten Schritt haben wir Menschen gesucht, die bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren. Menschen, die queere Senior*innen besuchen wollen, sie ins Café, Kino oder Theater begleiten. Pat*innen, die mit den Leuten spazieren gehen oder bei Behördengängen helfen.“ Das sei geschafft. „Jetzt können wir mit diesem Angebot an Interessierte herantreten.“
Wer als Senior*in teilnehmen will, meldet sich bei Peter Priller unter patenprojekt@subonline.org oder ruft ihn im Sub an unter 089 / 856 34 64 25. Auch Pat*innen können sich übrigens gerne jederzeit im Sub melden.
Peter kennt sich mit dem Thema aus: Er hat bis 2023 für die Münchner Aids-Hilfe gearbeitet, dort für rosaAlter als Berater, zeitweilig zusätzlich im betreuten Einzelwohnen. Davor, von 1996 bis 2010, war er sozialarbeiterisch in einer Tagesstätte für psychisch Kranke in Bad Tölz tätig, wo er auch den Verein SchuTz, Schwule und Lesben in Tölz und im Oberland, gegründet hat. Der Mann hat also Erfahrung mit queeren Lebensweisen. Hier findet ihr ein Portrait über Peter auf subonline.org
Das Sub bietet eine professionelle Betreuung
Die Pat*innen treffen sich alle zwei Monate im Sub zum Austausch. Sie werden von den Mitarbeiter*innen der Beratungsstelle unterstützt und beraten; sie erhalten Versicherungsschutz und bei Bedarf auch Schulungen zu bestimmten Themen.
Danke für die Spende und den Support!
Seit Jahren steht die Münchner Bank treu an unserer Seite. Wir sagen Danke!
Die Münchner Bank hat dem Sub 5000 Euro gespendet. Wir bedanken uns sehr dafür! Als Sponsor unseres CSD-Auftritts bei der PolitParade unterstützt uns das Kreditinstitut nun schon seit einigen Jahren. Es ist - gerade in diesen Zeiten - gut zu wissen, dass sich auch Unternehmen für die Belange queerer Menschen einsetzen.
Wir bedanken uns für euer Engagement, dass München bunt und vielfältig bleibt. Nur gemeinsam machen wir einen Unterschied!
Die Sub-Vorstände Vilmos Veress (r.) und Markus Fischer (2.v.r.) nehmen den Spendenscheck der Münchner Bank entgegen. Foto: Sub e.V.
Die Münchner Bank beteiligt sich seit 2014 am CSD in München. Und auch in diesem Jahr zeigten die Mitarbeiter*innen der Bank Flagge - und zwar auf dem Wagen des Sub. "Ein Engagement mit Sinn", wie das Unternehmen auf seiner Website schreibt, "denn genau wie beim CSD steht auch in unserer Genossenschaft immer der Mensch im Mittelpunkt." Für ein buntes, offenes und tolerantes München.
Die Münchner Bank versteht sich als Teil der Stadtgesellschaft. Sie fördert deshalb seit jeher Projekte, die die vielen Facetten der bayerischen Landeshauptstadt sichtbar machen.
Hans-Sachs-Straßenfest: Das sind die Fotos
Am 17. August ließ Münchens Community das Sub zu seinem 38. Geburtstag hochleben. Es gratulierten Roxy Rued und Queens von Drink ‚n‘ Drag. Einige Fotos
Kleiner als früher, aber wir haben gefeiert! Wie im vergangenen Jahr beging euer Schwul-Queeres Zentrum auch 2024 mit einem kleinen Fest wieder seinen Geburtstag, wie wir es seit 1995 halten. Im vorderen Teil der Hans-Sachs-Straße traf sich Münchens queere Community. Hier sind Fotos
Auch ein Bühnenprogramm hatten wir für euch auf die Beine gestellt. Main Acts waren die Nürnberger Glitzer-Queen Roxy Rued, die dem Sub seit jeher verbunden ist, sowie die Queens von Drink 'n' Drag, die sonst für den guten Zweck hinter der Theke im Sub ausschenken. Hinter den Turntables standen die DJs Andy, Mr. Kosmix und Seba.
Das Bühnenprogramm wurde vom Bezirksausschuss 2 für die Ludwigsvorstadt und die Isarvorstadt gefördert. Wir sagen Danke!
Für uns soll's rote Rosen regnen
Und natürlich kam auch dieses Hans-Sachs-Straßenfest nicht ohne den berühmten "Rosenmoment" aus. Um 20 Uhr regnete es zu den Klängen von Hildegard Knefs gleichnamigem Song rote Rosen auf die Menge. Ganz München feierte das Leben und die Vielfalt - erst recht nach den trans*-feindlichen Schmierereien an Sub und LeZ vor Kurzem.
Willkommen im Sub, Robert!
Wir dürfen vorstellen: Robert Seiler, unser neuer Mensch fürs Sub. Robert hat einen kurzen Text über sich selbst verfasst. Herzlich Willkommen!
"Queerness existiert für uns als Ideal, das wir aus der Vergangenheit gewinnen, um daraus eine Zukunft zu erträumen.“ – nach José Esteban Muñoz.
Vor über zehn Jahren kam ich zum Studium nach München und lernte die Stadt, ihre Menschen und die Kultur immer mehr kennen und lieben. Die schwule und queere Szene hatte jeher eine große Anziehungskraft auf mich und deshalb freue ich mich besonders, als Hauptamtlicher im Sub zu arbeiten.
Robert Seiler. Foto: privat
Viele, die ins Sub kommen, haben eine persönliche queere oder schwule Geschichte. Und ich wünsche mir, dass wir gemeinsam daraus für jede*n eine wunderbare und glückliche Zukunft erträumen können.
Unterstützung für die Events im Sub
Zu meinen Aufgaben gehört die Betreuung der Veranstaltungen und die Öffentlichkeitsarbeit und ich bin gespannt, mit welch unterschiedlichen Persönlichkeiten ich zu tun haben werde. Das bunte Leben Münchens mitzugestalten und der queeren Community Sichtbarkeit zu verleihen, sind mir große Anliegen. Ich freue mich auf bunte Stunden und viele tolle Erfahrungen!"
Und wir freuen uns auf Dich!
Street/Golden: Lars Deike kommt ins Sub!
Zum 50-jährigen des MLC München - wir gratulieren! - stellt Lars Deike mal wieder im Sub aus. Und das mit gleich zwei Ausstellungen. Herzlich Willkommen, wir freuen uns! Der Berliner Künstler zeigt in der Müllerstraße 14 seine neuesten Arbeiten aus den Serien "Street Boys" und "Golden Boys". Vernissagen am 21. Mai und 5. Juni, jeweils 19 Uhr.
In der Werkreihe "Street Boys" feiert Lars Deike den Fetisch. Ihn faszinieren die Spielarten männlich-schwuler Sexualität, die er immer wieder gerne aus einer voyeuristischen Perspektive abbildet.
Zu "Golden Boys" haben Lars Deike vor zwei Jahren schon sowohl die "Golden Twenties" inspiriert wie auch, so schrieb damals das Magazin Männer, "das Strahlen der jungen tanzenden Hedonisten, die etwa im Berliner KitKatClub mit ihrer Jugend und Schönheit das Klubleben bereichern". Und natürlich auch: Golden Shower!
"Bei manchen Veranstaltungen", sagte der Künstler damals dem Magazin, "gab es Situationen, die mich auf die Idee brachten, diese Erotik bildlich umzusetzen, aber auch der eine oder andere Porno hat mich motiviert, etwas zum Thema Golden zu machen."
Mit den Vernissagen am 21. Mai ("Street Boys") und am 5. Juni ("Golden Boys") läutet Lars die Münchner Pride-Saison ein, die offiziell am 8. Juni beginnt. Seine Bilder - er bringt Kleinformate (Aquarell, Tinte, Kugelschreiber) aber auch ein paar große Gemälde (Acryl auf Leinwand) mit - hängen über den Münchner CSD hinaus. Eine Finissage findet am 24. Juni, ebenfalls um 19 Uhr, statt.
Bewegtes Leben als Fotograf und Maler
Lars Deike wurde 1963 als Sohn einer Verlegerfamilie in Konstanz geboren, absolvierte eine Ausbildung zum Verlagskaufmann, zog dann nach Berlin und arbeitete dort als Redakteur bei einer Berliner Zeitung. Die Liebe zur Fotografie hat ihn immer begleitet und so entschloss er sich zu einem Studium in L.A. 2001 kehrte er nach Deutschland zurück und eröffnete ein Fotostudio in München.
Immer schon stand der männliche Körper im Fokus seiner Kunst. Lars spezialisierte sich auf Akt- und Fetischfotografie. Seine Werke zierten bald Bücher, Kalender, Kataloge und Titelbilder vieler schwuler Magazine. Dem Münchner MLC war der Künstler in seiner Münchner Zeit immer sehr verbunden; er holte den Club unter anderem in sein Atelier in die damalige Hans-Preißinger-Straße.
Lars (l.) deckt mit seinen Bildern das gesamte Spektrum schwuler Sexualität ab: Leder, Rubber, Skins, Sport etc. und er will damit bewusst provozieren, aber gleichzeitig auch niemanden vor den Kopf stoßen. Ästhetisch muss es sein! Ausgestellt hat er bereits in Los Angeles, Amsterdam, Berlin, Köln und Hamburg.
Kulturort PrideArt
2009 entdeckte Lars die Liebe zur Malerei. Thematisch knüpfte er hier an seine Vergangenheit als Fotograf an und bannt den männlichen Körper im erotischen Spiel meist überlebensgroß auf Leinwand. Neben dem Fetisch steht auch der männliche Körper im Mittelpunkt.
Zuletzt hat Lars in Berlin vor sechs Jahren das Projekt PrideArt ins Leben gerufen, einen Projektraum und Safespace der queeren Community, der in einem ehemaligen Frauengefängnis entstanden ist. Dort gibt es Ausstellungen, Workshops, Ateliers und Events.
Selbsthilfe für queere Alkoholabhängige
In Kooperation mit dem Blauen Kreuz München e.V. startet das Schwul-Queere Zentrum Sub in München eine neue Gruppe. Immer mittwochs im Sub, Müllerstraße 14, um 19.30. Es ist keine Voranmeldung nötig.
Alkoholabhängigkeit ist in der LGBTIQ*-Community weiter verbreitet als man denkt. Anders als die meisten Drogen ist Alkohol nicht nur legal: Ihr Konsum ist sogar sozial erwünscht. Diese Allgegenwärtigkeit macht Wein, Bier und Spirituosen insbesondere in der queeren Community so gefährlich, die sich privat und für ihre zivilgesellschaftliche Arbeit häufig in öffentlichen Lokalen trifft.
Barbetrieb. Foto: Unsplash
Dazu kommt: "Schwule sind zwar ähnlichen Problemen ausgesetzt wie heterosexuelle Männer: Beziehungsprobleme, Schwierigkeiten im Beruf, vieles andere. Dazu gesellen sich aber häufig noch Diskriminierungserfahrungen, was zusätzlich Frustration, Angst und Depression hervorrufen kann", sagt Dr. Michael Plaß, der die Chemsex-Beratung im Sub leitet.
Immer mittwochs im Sub
Für sie alle bietet das Schwul-Queere Zentrum Sub in der Müllerstraße 14 immer mittwochs im Sub eine neue Selbsthilfegruppe an. Leiten wird sie Holger Galler vom Blauen Kreuz München e.V., der dort bereits eine Selbsthilfegruppe für Alkoholabhängige und Angehörige leitet. Angesetzt sind zunächst drei Termine.
Der Verein Blaues Kreuz München e.V.unterstützt suchtgefährdete und suchtkranke Menschen sowie ihre Angehörigen im Großraum der Landeshauptstadt München. In derzeit 72 Selbsthilfegruppen begleiten sie wöchentlich etwa 850 Gruppenbesucher*innen (Jahresbericht 2023). Verteilt über den Stadtbezirk München und seine Landkreise bietet der Verein "Hilfe zur Selbsthilfe" Menschen, die von Suchterkrankung betroffen oder bedroht sind, deren Angehörigen, sowie Informationssuchenden.
Wer belastet ist, glaubt oft, sich mit Alkohol etwas Gutes zu tun. Das Gegenteil aber ist der Fall: Alkohol kann sich schädlich auf Körper und Psyche sowie soziale Beziehungen und berufliches Funktionieren auswirken.
Betroffene tun sich schwer
Nur Hilfe findet sich dann nicht so leicht. Denn schwule Männer, die alkoholabhängig sind, sehen sich häufig dem Dilemma ausgesetzt, dass sie selbst in der eigenen Community nicht auf Verständnis stoßen. "Deshalb ist es gut, sich mit Leuten auszutauschen, die ähnliche Themen haben", so Plaß. Alkohol dauerhaft zu reduzieren oder aufzugeben, sei mit einer großen Portion an Entschlossenheit und Disziplin verbunden. "Dabei hilft das Miteinander."
Wer Interesse hat, kann sich bei Michael Plaß melden und zwar unter sab@subonline.org oder telefonisch unter 089/856346401.
Talk: Für Empowerment, gegen Gewalt
Muss wegen Krankheit leider ausfallen. Geplant war: Jede Diskriminierungs- und Gewalterfahrung ist eine zu viel! Dennoch sprechen wir viel zu selten offen darüber, was uns widerfährt. Am 10. Mai wollten wir das tun. Holen wir nach!
Gewalt und Diskriminierung gegen queere Menschen sind leider immer noch alltäglich. Jede LGBTIQ*-Person hat ihre eigene Erfahrung mit diesen Themen. 2023 wurden zum Beispiel zahlreiche Vorfälle rund um die Pride-Veranstaltungen in Bayern bekannt.
Und wir sagen klar: Jede Diskriminierungs- und Gewalterfahrung ist eine zuviel! Dennoch sprechen wir viel zu selten offen über das, wenn und was uns widerfährt. Woran liegt das? Dieser Frage gehen wir in dieser Veranstaltung nach und erörtern, wie sich die LGBTIQ*-Community empowern kann.
Referent*innen: Annina & Ben - psychosoziale Berater*innen bei Strong! SubTV-Link: folgt
I will survive: Podcast hören im Sub
Die Geschichte der queeren Community Münchens in Zeiten von Aids. Unser Veranstaltungstip: Exklusives Pre-Listening der ersten Folge des Podcasts "I will survive" mit anschließender Diskussionsrunde. Montag, 6. Mai, 19.30 Uhr im Sub
Stell dir vor: Du sitzt in ner richtig guten Bar, die Nacht ist verheißungsvoll. Aber auf einmal sagt der Barkeeper da etwas Merkwürdiges. Es soll da eine neue Krankheit geben. Unheilbar. Tödlich. Und: Sie befällt Schwule.
"I Will Survive" beginnt Anfang der Achtziger in Deutschlands Disco-Hauptstadt: München. Die queere Szene blüht dort gerade so richtig auf, Weltstars wie Freddie Mercury machen hier Party. Aber auf einmal ist Schluss, panic at the disco statt Feierlaune. Die Aids-Krise hat München erreicht.
Abgrenzung vor Aufklärung
Diese Podcast-Serie erzählt die Geschichte der queeren Community in München, die sich am Rand der Gesellschaft durch die Aids-Epidemie kämpfen muss. Denn die Agenda der bayerischen Staatsregierung lautet: Abgrenzung vor Aufklärung.
"I Will Survive" erzählt die Geschichte der Menschen, die die Aids-Krise als Erste und vielleicht am härtesten getroffen hat. Es geht um ihre Angst, ihre Verluste, ihren Widerstand und ihren Mut.
Und Peter Gauweiler spricht das erste Mal seit 40 Jahren über seine Aids-Politik.
Neu: Der S'AG-Stammtisch
Wir haben ein neues Präventions-Format im Sub: den S'AG-Stammtisch. Die ehrenamtlichen Mitglieder der Safety-Aktionsgruppe bieten einen sicheren, offenen Raum für Diskussionen und Aktivitäten rund um sexuelle Gesundheit. Jeden ersten Donnerstag im Monat.
Die S'AG, eine Gruppe von Sub und Münchner Aids-Hilfe, will eine unterstützende Gemeinschaft schaffen, in der Menschen Wissen, Erfahrung und Ressourcen rund um die Themen Prävention und Umgang mit STI- und HIV teilen können. Das ist ihre Mission. Mehr unter https://sag-muenchen.de.
Das Treffen findet wie gesagt immer am ersten Donnerstag des Monats statt - und zwar von 19.30 Uhr bis 21 Uhr im Café des Sub, Müllerstraße 14. Kommt vorbei! Unsere Leute von der S'AG freuen sich auf euch, euer Interesse und konstruktive Gespräche.
Queero: Sub gewinnt Preis für seine Arbeit!
Die Leserschaft des queeren Magazins Mannschaft ehrt das Schwul-Queere Zentrum in München für sein Engagement.
Stolz, einfach nur stolz! Es ist der Satz, der jetzt am häufigsten zu hören ist, wenn man die Kolleg*innen im Sub danach fragt, was ihnen der Queero bedeutet. "Das drückt schon eine unheimliche Wertschätzung für unsere ehren- wie hauptamtlichen Mitarbeiter*innen aus, wenn die Leser*innen der Mannschaft uns diesen Preis verleihen", sagt Markus Fischer, Vorstand des Schwul-Queeren Zentrums Sub in München. "Wir freuen uns riesig und sagen Danke!"
Den Erfolg des Sub bei der Abstimmung erklärt Autor Marvin Wittiber auf mannschaft.com mit dem vielseitigen Programm, das das Sub der Community in München unterbreitet. "Mit seinem Café, dem Kulturzentrum und dem breiten Beratungsangebot bietet der Verein für verschiedenste Bedürfnisse queerer Menschen aus München und Umgebung Anlauf." Vieles davon wird ehrenamtlich geleistet! Um die 200 Menschen engagieren sich für das Schwul-Queere Zentrum der Stadt, darunter der dreiköpfige Vorstand. 14 Leute sind fest angestellt.
Dabei hat 1986 alles ganz klein angefangen, als sich das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum München, ehedem SchwuKK e.V., ins Vereinsregister eintrug. München wollte ein Dach für alle Schwulengruppen der Stadt. Als gruppenübergreifende Institution sollte die Organisation schwulen Männern ein vielfältiges Selbsthilfe- und Freizeitangebot machen und gleichzeitig auch politisch aktiv werden.
Seit 38 Jahren im Dienst der Community
Und das war auch nötig, denn die Aids-Pandemie versetzte die Community damals in Angst und Schrecken: In München wollte der Kreisverwaltungsreferent Peter Gauweiler die schwule Infrastruktur zerstören, die sich seit Liberalisierung des Paragrafen 175 allmählich entwickelt hatte – und zwar um Infektionsketten zu kappen. Bis 1969 stand mannmännlicher Sex unter Strafe.
Vorstand Vilmos (l.) und Sub-Geschäftsführer Kai beim Neujahrsempfang. Foto: Alex Deeg
Akzeptanz und gleiche Rechte aber blieben Homosexuellen auch nach 1969 noch lange verwehrt. Mit Aids verschlechterte sich das gesellschaftliche Klima sogar wieder. Erst am 10. März 1994 - vor nun fast genau 30 Jahren - beschloss der Bundestag die endgültige Streichung des Paragrafen 175.
Nach und nach baute das Sub – bald mit Mitteln von Stadt und Land – sein Angebot in der psychosozialen Beratung, der Prävention, bei Kultur, Selbsthilfe und Freizeit professionell aus. Viele Jahre ging es vor allem darum, das Leben schwuler Männer zu verbessern. Heute setzt sich das Sub als Schwul-Queeres Zentrum für die Belange schwuler, bisexueller und queerer Männer sowie von trans* Personen ein.
Dass sich der Verein öffnet, dokumentiert das neue Außenschild, das seit Kurzem in der Müllerstraße 14 über dem Haupteingang hängt. Sub-Geschäftsführer Kai Kundrath erklärt, man wolle damit ein Signal nach draußen senden, "dass wir für alle da sind und dass jede*r hier einen Raum finden kann".
Einsatz für die ganze Community
So geben wir in der Müllerstraße 14 Fortbildungen zu queerem Leben in Kooperation mit anderen Trägern, neben der Männer- existiert eine Queer-Akademie. Auch die Programme zu sexueller Gesundheit (HIV- und STI-Prävention, Chemsex etc.) sind breiter aufgestellt. Und nicht zuletzt beherbergt das Sub die LGBTIQ*-Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt Strong!, die bayernweit queeren Menschen hilft, die derart leidvolle Erfahrungen machen mussten. Das Café in der Müllerstraße ist täglich für alle geöffnet.
Auch das gesellschaftspolitische Engagement des Vereins spiegelt das neue Selbstverständnis: Seit Jahren organisiert das Sub maßgeblich die Demo zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans-Feindlichkeit IDAHOBIT, richtet den CSD München mit aus, initiiert immer wieder Petitionen wie die für einen queeren Aktionsplan in Bayern vor zwei Jahren. Auch mit Münchens Partnerstadt Kyjiw pflegt das Sub eine feste Kooperation, wenn es um queere Belange geht.
"Wenn man für die Community aktiv wird, dann sollte man alle mitdenken. Das ist gerade für uns schwule Männer wichtig, weil wir die privilegierte Gruppe innerhalb der queeren Community sind", betont Kai.
Wunsch an die Zukunft: Mehr Raum für Beratung
Für den Queero sind alle Sub-Mitarbeiter*innen sehr dankbar, denn, so unser Vorstand Markus, das schaffe Aufmerksamkeit auch in der nicht-queeren Bevölkerung für die Belange von LGBTIQ* als vulnerabler Gruppe. Und die Bedarfe an Beratung und Orientierung wachsen jetzt wieder in einer Zeit, in der Trans- und Homophobie erneut zunehmen, wie die Statistiken der Fachstelle Strong! im Sub zeigen.
"Wir bräuchten mehr Räume für unsere Beratungsangebote", sagt Kai gegenüber Mannschaft. "Daher wäre unser größter Wunsch, dass wir uns irgendwann vergrößern können." Unser Sub-Geschäftsführer wünscht sich, dass das Sub so auch in Zukunft eine relevante Größe in Münchens Community bleibt, gerade für die jüngere Generation queerer Menschen.
Du wirst uns fehlen, Diva Felix
Günther Lehmann ist tot. Schon vor einigen Wochen hat er uns für immer verlassen. Erst jetzt haben wir davon erfahren. Wobei: Niemals geht man so ganz.
Günther war dem Sub sehr verbunden. Vielleicht erinnert Ihr Euch, wie er beim CSD immer auf seinem Stuhl vor dem Zentrum in der Müllerstraße saß und die PolitParade an sich hat vorbeiziehen lassen.
Mysteriöse Diva
Eigentlich nannte ihn nie jemand bei seinem bürgerlichen Namen - er war immer "Diva" oder „Felix“ oder "Diva Felix". Er hat auch sonst wenig über sich preis gegeben. Etwas Geheimnisvolles umwehte seine Person; das passte und es gehörte sich für eine Lady. Man musste ihn schon bei seinen Acts besuchen, um ihn näher kennenzulernen.
Und da war er sehr umtriebig. Bereits seit den 70er Jahren war Felix - so wollen wir ihn hier nennen - als Travestiekünstler unterwegs. Seine wahrscheinlich letzte Performance gab er während einer Spendensammelaktion für den Umzug in die Müllerstraße 14 im alten Sub - das muss 2011/2012 gewesen sein.
Eine Inspiration für alle
Felix war ein Vorbild. Obwohl seine Gesundheit zuletzt sehr angeschlagen war, blieb er stets zuversichtlich und strahlte mit seiner positiven Haltung auf seine Mitmenschen aus.
In den letzten Jahren haben sich Freundinnen und Freunde viel um ihn gekümmert. Dafür wird er ihnen sicher dankbar sein, wo immer er heute steckt.
Am 17. Januar ist Felix nach schwerer Krankheit verstorben. Wie alt er wurde, bleibt sein Geheimnis. Denn „eine Dame“, sagte er immer, „verrät ihr wahres Alter nie“. Wir werden Dich nicht vergessen!
Vilmos Veress
Leider kein Drugchecking für Bayern
Mit der Chemsex-Beratung sind Themen aus der Drogenhilfe im Sub präsenter geworden. Eines davon ist das Problem, dass viele Konsument*innen nicht sicher sein können, was genau die Substanzen enthalten, die sie auf dem Schwarzmarkt gekauft haben. Das führt immer wieder zu lebensgefährlichen Überdosierungen und leider viel zu oft auch zum Tod.
So liegt Bayern leider in der traurigen Statistik der Drogentoten in Deutschland hinter NRW auf Platz zwei. Seit Juni 2023 ist eine neue Präventionsmöglichkeit für Konsument*innen legalisiert worden: „Drugchecking“.
Reagenzgläser. Foto: Canva
Beim Drugchecking können Substanzen zur Analyse abgegeben werden. Das Labor stellt fest, wie rein der Stoff ist und mit welchen Mitteln er gegebenenfalls gestreckt wurde. Dadurch können Risiken besser abgeschätzt werden.
Gute Erfahrungen im Ausland
Leider hat die Staatsregierung sehr deutlich gemacht, dass es Drugchecking in Bayern auf absehbare Zeit nicht geben wird, da dies zum Konsum animieren könne. Dabei zeigen die Entwicklungen aus Ländern, in denen Durgchecking schon länger erlaubt ist wie zum Beispiel in der Schweiz und Österreich), dass dies nicht der Fall ist. Im Gegenteil: Durgchecking kann sogar dazu führen, dass weniger konsumiert wird.
Die Chemsex User*innen in Bayern werden wohl leider bis auf Weiteres darauf verzichten müssen.
Neu im Sub: Jonathan
Seit Januar haben Annina und Anita im Sub Unterstützung bei der Geflüchtetenarbeit. Jonathan hat in der Müllerstraße angefangen. Willkommen bei uns!
Seit zehn Jahren in München
Jonathan kommt, wie er uns erzählt hat, aus Barcelona. Der 36-Jährige lebt nun aber schon um die zehn Jahre in München. Und es gefällt ihm hier.
Als Sozialpädagoge konnte er bereits in verschiedenen Einrichtungen der Stadt Erfahrung für den Job sammeln, den er jetzt macht. Denn schwerpunktmäßig hat Jonathan in den vergangenen Jahren für die Obdachlosen- und Flüchtlingshilfe gearbeitet.
Parallel studiert er Psychologie. In seiner Freizeit liebt es Jonathan zu reisen, zu lesen und er lernt gerne neue Sprachen.
Die besten Integrationschancen für Geflüchtete
Auf das Sub ist er ganz normal über unsere Stellenausschreibung gestoßen. Er sagt: "Ich fand die Positionsbeschreibung auf Anhieb super interessant, da es mir eine Herzensangelegenheit ist, der LGTBIQ*-Community und insbesondere den nach Deutschland geflüchteten Menschen schnell eine professionelle Unterstützung anzubieten, damit sie die besten Integrationschancen haben".
Jonathan freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit seinen neuen Kolleginnen. Und wir freuen uns auf Dich, lieber Jonathan!
Queerer Rosenmontagsball
Ihr könnt wieder das Matrosenkostüm aus der Kiste holen, eure rote Nase aufsetzen oder euch dem diesjährigen Motto entsprechend in den royalen Fummel werfen. 12. Februar, Oberanger-Theater, 19 Uhr.
Hier können die queere Community & Friends im geschützten Raum entspannt feiern. Tickets gibt es für 19 Euro (ermäßigt 13 Euro*) im Vorverkauf im Sub, im Spexter, online sowie (Restkarten) an der Abendkasse. Außer online gilt überall: Cash only.
Ermäßigt heißt: Bezug von ALG2 oder (EU/EM-)Rente, Schüler*innen, Auszubildende, Studierende, Geflüchtete. Du zahlst 19 Euro an den VVK-Stellen und bekommst die sechs Euro an der Abendkasse in Form von Getränkewertmarken für die Veranstaltung erstattet. Bitte unbedingt Berechtigungsnachweis mitbringen!
Preise für das beste Kostüm, Musik von DJ Presshoibe und DJ Seba
Bei der Kostümprämierung erwarten euch großzügige Preise! Musikalisch startet DIE PRESSHOIBE mit Faschingsklassikern, 80s and 90s. Ihn löst DJ SEBA ab, der aktuellen queeren Sound und die großen Pop/Rock-Hits mitbringt. Auf der Bühne moderiert Bernd Müller und im Publikum hostet Roxy Rüd.
Der Queere Rosenmontagsball wird veranstaltet von der Queeren Rosenmontagsball GbR, deren Mitglieder der Münchner Löwen Club, das Sub, das Forum Queeres Archiv München, die Rosa Liste und die Münchner Aids-Hilfe sind. Let's party!
Neuer Deutsch-Konversationskurs
Der Deutsch-Konversationskurs richtet sich speziell an alle lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und nicht-binären Geflüchteten und Migrant*innen. Das nächste Kursmodul startet am 15. Januar.
Anmeldungen sind ab sofort unter dkk@subonline.org möglich. Insgesamt gibt es drei Module pro Jahr à 24 Kursabende. Montags findet der Kurs in den Räumen der LeTRa und donnerstags im Sub statt.
Das Sub-Café heißt Lernwillige willkommen. Foto: Mark Kamin
Voraussetzung für eine Teilnahme ist mindestens das Sprachniveau A1. Für weitere Fragen und Informationen stehen euch LeTRa und Sub ebenfalls gerne zur Verfügung.
Sub für Queero nominiert!
Hier sind alle potenziellen Preisträger*innen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland. Wir sind so stolz und danken all unseren Mitarbeiter*innen, Gästen und Supportern. Was wären wir ohne Euch?
Für den Preis des queeren Magazins Mannschaft wurden zahlreiche Projekte und Aktivist*innen vorgeschlagen, mal im Bereich Hilfe für LGBTIQ*-Geflüchtete, für junge ebenso wie für ältere Queers oder mal für bisexuelle und nicht-binäre Sichtbarkeit. Das Voting kann beginnen; stimmt hier ab.
Die Rainbow Refugees am Sub-Infostand beim CSD München 2023. Foto: Erwin Harbeck
In der Begründung heißt es: "Der Sub e.V. ist seit nunmehr 37 Jahren ein fester Bestandteil der Münchener queeren Szene und gestaltet die Community seit den Anfängen aktiv mit. Als u.a. Mitveranstalter des Münchener Christopher Street Days, Ausrichter des Hans-Sachs-Straßenfestes und des IDAHOBIT (Internationaler Tag gegen Homo,- Bi,- Inter,- und Transfeindlichkeit) in München und Initiator einer Petition für einen queeren Aktionsplan in Bayern lebt er Vielfalt, Respekt und setzt sich für die Bekämpfung alltäglicher Diskriminierung ein.
Neben diesem gesellschaftlichen Engagement bietet er als Beratungsstelle vielfältige Unterstützungsleistungen für hilfesuchende queere Personen an. Sei es in der psychosozialen Beratung, der Geflüchteten- und Chemsex-Beratung oder mit den Präventions- und Testangeboten in Hinblick auf sexuell übertragbare Krankheiten. Der Sub e.V. hält für die unterschiedlichsten Lebenssituationen Lösungsvorschläge und Hilfestellungen bereit. Diese Aufgaben werden größtenteils ehrenamtlich organisiert."
Dank für Euren Einsatz!
Wir danken dem Magazin Mannschaft für die Plattform, vor allem aber all unseren ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen für ihren täglichen Einsatz, unseren Gästen und Supportern in der Community. Ohne Euch wären wir nichts!
Nächste Queerakademie: Polyamorie
Seit Oktober läuft das neue Semester der Männerakademie in der Müllerstraße 14. In diesem Jahr bieten wir erstmals auch dezidiert Vorträge an, die sich an die gesamte LGBTIQ*-Community richten. Die nächste Queerakademie gibt's wieder am 12. Januar, 19.30 Uhr, mit dem Thema: "Liebe zu dritt".
Wir widmen uns seit dem 10. Oktober in einer Vortragsreihe den unterschiedlichsten Aspekten von Männer - und queerer Gesundheit. Jeden Monat ist ein anderes Thema an der Reihe.
Erstmals vereint: Männer- und Queerakademie. Grafiken: Frank Zuber
„Wir haben die Männerakademie einst gegründet, weil Männer spezifische Gesundheitsanliegen haben, um die sie sich viel zu wenig kümmern", sagt Christopher Knoll von der Sub-Beratungsstelle für schwule Männer. "Wir wollen sie dafür sensibilisieren, die Relevanz der einzelnen Gebiete für sich zu hinterfragen.“ Weil viele Fragen aber nicht nur Männer beschäftigen, hat das Sub 2023 erstmals auch allgemeine queere Themen in das Programm aufgenommen.
So diskutieren nun Schwule, Hetero- und trans* Männer sowie queere Menschen an vielen Abenden in der Müllerstraße 14 gemeinsam mit Expert*innen. Dafür haben wir hochkarätige Referent:innen ins Sub eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die Queerakademie wird gefördert von der Münchner Regenbogenstiftung.
Und so sieht das Programm im Einzelnen aus:
12. Januar 2024, 19.30 Uhr: "Polyamorie - Was bedeutet Liebe zu dritt?" mit Michel Raab, Sozialwissenschaftler und Bildungskollektiv Biko Erfurt
Polyamorie ist mittlerweile in aller Munde, weil sie eine Befreiung aus traditionellen und einengenden Beziehungs- und Familienformen verspricht. Schaut man sich an, wer wann und wie nicht-monogam lebt, scheint es, als ob gerade Lebens- und Beziehungsformen, die in der queeren Szene entwickelt wurden, auch im monogamen Mainstream übernommen werden.
Von außen betrachtet scheint es einen starken Fokus auf Liebe, Sexualität und Eifersucht beim Reden über Polyamorie zu geben. Die Veranstaltung nimmt die soziale Bedeutung der Monogamie als Ausgangspunkt für die Frage auf, unter welchen Bedingungen Polyamorie einen subversiven Charakter hat, wie sie ein schöneres Leben ermöglichen kann und wann sie schlichtweg eine neoliberale Selbstoptimierungsstrategie ist.
Michel Raab ist Sozialarbeiter und Sozialwissenschaftler und beschäftigt sich beim Bildungskollektiv Biko mit Geschlechterverhältnissen, sozialer Ungleichheit und Bewegungsgeschichte. Er lebt in einer Kommune und von verschiedenen Jobs in Bildung, Wissenschaft und EDV.
Er gehört zum Netzwerk Kritische Beziehungsforschung und hat 2016 bis 2019 dazu geforscht, wie Menschen in Poly-Kontexten sich umeinander kümmern. 2022 hat er zusammen mit Cornelia Schadler denn Sammelband "Polyfantastisch? Nichtmonogamie als emanzipatorische Praxis" herausgegeben.
8. März 2024, 19.30 Uhr: "Queer und Religion" mit Irene Löffler, LSVD Bayern und Theologin
Wenig sprechen wir in der LGBTIQ*-Community über Queersein innerhalb kirchlicher Organisationen. Dies bedeutet auch, dass es wenig Sichtbarkeit für Personen gibt, die religiös und queer sind. Dies möchten wir gerne in der Queerakademie aufgreifen und gemeinsam diskutieren.
9. April 2024, 19.30 Uhr: "Von der Geschlechtsidentität zum sexuellen Selbst" mit Prof. Dr. Martin Dannecker
Eine geschlechtliche oder sexuelle Identität ist, auch nachdem sie vom Subjekt einmal erworben wurde, nicht für allemal gegeben. Jedwede sexuelle und geschlechtliche Identität muss zu ihrer Aufrechterhaltung permanent wiederholt werden. In dieser Wiederholung wird die sexuelle bzw. geschlechtliche Identität sozusagen dargestellt.
Zugleich wird in diesem Darstellungsprozess die Anerkennung der anderen für das, was man ist oder zu sein glaubt, abgerufen, ja verlangt. Bleibt diese Anerkennung aus, kommt es zu Konflikten und zu dem weithin erhobenen Vorwurf, von den anderen nicht adäquat gelesen zu werden.
Martin Dannecker wird in seinem Vortrag der Frage nachgehen, wie wir uns die sexuelle und geschlechtliche Identität vergegenwärtigen. Darüber hinaus wird er auf die viele umtreibende Frage nach der Zähigkeit bzw. Flüssigkeit der sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten eingehen.
10. Mai 2024, 19.30 Uhr: "Für Empowerment, gegen Diskriminierung und Gewalt" mit Strong!
Gewalt und Diskriminierung gegen queere Menschen sind leider immer noch alltäglich. Jede LGBTIQ*-Person hat ihre eigene Erfahrung mit diesen Themen. 2023 wurden zahlreiche Vorfälle rund um die Pride-Veranstaltungen in Bayern bekannt. Und wir sagen klar: Jede Diskriminierungs- und Gewalterfahrung ist eine zuviel!
Dennoch sprechen wir viel zu selten offen über das, wenn und was uns widerfährt. Woran liegt das? Dieser Frage gehen wir in dieser Veranstaltung nach und erörtern, wie sich die LGBTIQ*-Community empowern kann. Mit Annina und Ben, psychosoziale Berater*innen bei Strong!
Jetzt anschauen: Schwul leben heute
Herausfordernde politische und gesellschaftliche Tendenzen, die aktuelle emotionale Debatte um Minderheitenrechte sowie die Veränderung der Szene haben unmittelbare Auswirkungen auf das Leben der Community.
Wir haben uns gefragt: Wie sieht die Zukunft des queeren Lebens aus?
Flyer: Frank Zuber
Darüber diskutierten am 29. November im Sub, Müllerstraße 14
die Stadträte Beppo Brem (Bündnis 90 / Die Grünen) und
Thomas Niederbühl (Rosa Liste) sowie
Markus Apel, Vorstand des LSVD Bayern.
Gregor Otto Papadopoulos, Leiter der Prävention im Sub, hat die Veranstaltung moderiert. Das Event, das im Rahmen des Welt-Aids-Tages stattfand, könnt Ihr hier nochmal anschauen (Fotos: Michael Lucan).
Aktionsplan: So lief die Kundgebung!
Trotz des miesen Wetters hatten sich am Montagabend, 13. November, tapfer Vertreter*innen der bayerischen LGBTIQ*-Community auf den Weg vor die Staatskanzlei gemacht, um Petition und Maßnahmenkatalog für einen queeren Aktionsplan zu überreichen. Eingeladen hatten der LSVD Bayern, der CSD Bayern und wir vom Sub.
Schlusslicht Bayern
Bayern ist das letzte Bundesland in Deutschland, das einen Aktionsplan für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt bekommen soll. Ein bayerischer "Aktionsplan Queer" wäre ein echter Meilenstein, für den viele seit Jahren gekämpft haben.
Aber: Noch ist nicht klar, wie inhaltlich-fundiert er sein wird und ob die nötigen finanziellen Mittel vom Freistaat Bayern zur Verfügung gestellt werden. Deshalb braucht es den Druck der Community.
Unser zivilgesellschaftlicher Maßnahmenkatalog wurde im September bei einer Fachkonferenz von etwa 70 Organisationen aus ganz Bayern erarbeitet und enthält über 120 konkrete queerpolitische Maßnahmen zur Förderung von Akzeptanz, Gleichberechtigung in Bereichen wie Bildung, Justiz, Gesundheit und Kultur.
Wir fordern, dass der Katalog die inhaltliche Basis für einen wirksamen Aktionsplan bilden muss. Die 2022 vom Sub initiierte Petition für einen Landesaktionsplan hat mittlerweile fast 16.000 Unterschriften sammeln können. Sie unterstützt den Maßnahmenkatalog.
Für die Staatsregierung kam Sozialministerin Scharf
Sozialministerin Ulrike Scharf (Fotos: Micha Rauch, Kai Kundrath, Bernd Müller) immerhin war da, hat sämtliche Dokumente in Empfang genommen und sich unsere Anliegen auch angehört. Wir bleiben dran!
Refugees bekommen Tischtennisplatte
Beim Sommertrip der Rainbow Refugees im August mussten noch ein Brett und zwei Biertische herhalten, um Tischtennis spielen zu können. Diese Zeiten sind jetzt glücklicherweise vorbei!
Dank kräftiger Unterstützung durch die die Bayerische Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte und Ärztinnen in der Versorgung der HIV-Infektion und anderer sexuell übertragbarer Infektionen konnten wir eine transportable Tischtennisplatte in Midi-Größe anschaffen. Die Rainbow Refugees im Sub sagen DANKE! Der Sommer 2024 kann kommen.
Petition: Konsumräume in Bayern!
Die Zahl der Drogentoten ist im vergangenen Jahr erneut besorgniserregend angestiegen. Schon lange ist klar: Konsumräume, wie sie in anderen Bundesländern bereits bestehen, retten Leben! Wir bitten Euch, die Schaffung von Drogenkonsumräumen in Bayern zu unterstützen, auch um queere Leben zu retten.
Wir unterstützen deshalb diese Petition: Unterzeichnet, leitet sie weiter oder postet sie auf Euren Social-Media-Kanälen. Hier der Link
Unser IT-Team sucht Verstärkung
Du hast technisches Know-how und möchtest regelmäßig im Sub aushelfen? Unser ehrenamtliches IT-Team sucht zwei Freiwillige.
Wir suchen jemanden mit Erfahrung in Dynamics-365-Anpassung und -Support. Du würdest eng mit Endbenutzer*innen zusammenarbeiten, um Probleme zu lösen und kleinere Anpassungen vorzunehmen.
Außerdem suchen wir jemanden für den Endbenutzer*innen-Support. Du hilfst bei der Lösung von technischen Problemen mit Office 365, Windows-Laptops und anderen Bürotechnologien.
Das Sub-Café. Foto: Mark Kamin
Die idealen Kandidaten sind kommunikativ, hilfsbereit und können auf Englisch und Deutsch arbeiten. Unsere Mitarbeiter*innen sprechen hauptsächlich Deutsch. IT-Team, Systeme und Dokumentation (Confluence/JIRA) laufen meist auf Englisch.
IT ist das Fundament aller Dienstleistungen, die wir als Sub der LGBTIQ*-Community in München bieten. Nutze deine Fähigkeiten, um etwas Positives zu bewirken. Wenn du regelmäßig ehrenamtlich helfen möchtest, melde dich gerne unter ehrenamtler@subonline.org.
Alkoholabhängigkeit bei queeren Männern
Mit einer Podiumsdiskussion am 14. November wollen wir auf die Gefahren des Alkoholkonsums in der Community aufmerksam machen. Für eine Selbsthilfegruppe suchen wir außerdem Gruppenleiter.
Im Alltag scheinen alkoholische Getränke überall präsent zu sein. Alkohol ist die am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz und anders als die meisten Drogen nicht nur legal: Ihr Konsum ist sogar sozial erwünscht.
Diese Allgegenwärtigkeit macht sie insbesondere in der queeren Community so gefährlich, die sich privat und für ihre zivilgesellschaftliche Arbeit häufig in öffentlichen Lokalen trifft und aufgrund ihrer Diskriminierungserfahrungen besonders suchtanfällig ist.
Bar. Foto: Sérgio Alves Santos / Unsplash
Zu diesem Thema diskutieren am Dienstag, 14. November, 19.30 Uhr, im Sub, Müllerstraße 14:
Dr. Tobias Rüther, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie mit Schwerpunkt Suchtmedizin an der Münchner LMU-Klinik,
Holger G., der eine Selbsthilfegruppe für Alkoholabhängige und Angehörige beim Blauen Kreuz München e.V. in München-Neuhausen leitet, und
Stefan R., Angehöriger eines alkoholabhängigen schwulen Mannes.
Holger G. berichtet von seiner Abhängigkeit, wie sie insbesondere mit seiner Identität als schwuler Mann in Verbindung steht und welchen Stellenwert Selbsthilfegruppen auf seinem Weg zu einem Leben ohne Alkohol gespielt haben. Stefan R. erzählt von den Erlebnissen in seiner Partnerschaft und davon, wie ihm die Selbsthilfe geholfen hat, seine Probleme in den Griff zu bekommen. Auch Stefan leitet beim Blauen Kreuz München e.V. eine Selbsthilfegruppe – und zwar für Angehörige Alkoholabhängiger.
Der Eintritt ist frei, der Zugang rollstuhlgerecht. Getränke sind erlaubt, aber die Veranstaltung ist alkoholfrei!
Die Diskriminierungserfahrung treibt den Alkoholmissbrauch an
Alkoholabhängigkeit ist in der LGBTIQ*-Community weiter verbreitet als man denkt. Sie erklärt sich in der Regel mit den erhöhten psychischen Anforderungen, die sich aus der oft schwierigen Coming-Out-Situation als Teil einer Minderheit ergeben.
"Schwule sind zwar ähnlichen Problemen ausgesetzt wie heterosexuelle Männer: Beziehungsprobleme, Schwierigkeiten im Beruf, vieles andere. Dazu kommen aber häufig noch Diskriminierungserfahrungen, was zusätzlich Frustration, Angst und Depression hervorrufen kann", sagt Michael Plaß der die Chemsex-Beratung im Sub leitet.
Club. Foto: Kajetan Sumila / Unsplash
Viele glaubten dann, sich mit Alkohol etwas Gutes zu tun. "Das Gegenteil aber ist der Fall", betont Plaß: "Alkohol kann sich schädlich auf Körper und Psyche sowie soziale Beziehungen und berufliches Funktionieren auswirken".
Am 14. November geht es um den Umgang mit Alkohol in der Community. Welche Rolle spielt Alkohol beim Kennenlernen, im Alltag mit Freund- und Kolleg*innen? Wann wird Alkohol gefährlich, wann besteht die Gefahr einer Abhängigkeit?
Gruppenleiter für Selbsthilfegruppe gesucht
Diese Fragen treiben viele schwule, bisexuelle und queere Männer um. Im Sub melden sich immer wieder Betroffene, die Unterstützung in einer Selbsthilfegruppe suchen. Leider aber kann das Sub eine solche derzeit nicht anbieten, weil es keine ehrenamtlichen Gruppenleiter findet.
Mit dem Diskussionsabend verbindet sich deshalb die Hoffnung der Veranstalter, dass sich vielleicht Leute finden, die Lust auf diese Aufgabe hätten. Wer Interesse hat, kann sich schon jetzt bei Michael Plaß melden und zwar unter michael.plass@subonline.org oder telefonisch unter 089/856346401.
Bar. Foto: Nick Fewings / Unsplash
Schwule Männer, die alkoholabhängig sind, sehen sich oft dem Dilemma ausgesetzt, dass sie sich nicht outen können und auch in der eigenen Szene oft den Eindruck gewinnen, dass viele nicht in der Lage sind, sie zu verstehen. "Deshalb ist es gut, sich mit Leuten auszutauschen, die ähnliche Themen haben", so Plaß.
Alkohol dauerhaft zu reduzieren oder aufzugeben, sei mit einer großen Portion an Entschlossenheit und Disziplin verbunden. "Dabei hilft das Miteinander."
Neue Gruppe: Post Chemsex
Du hast genug von Chems? Du willst die Kontrolle über Dein Leben zurück? Dann haben wir etwas für Dich: Am 18. Oktober startet unser neues Angebot.
Das Programm, das wir Euch hier anbieten, wurde speziell für Chemsex-User entwickelt und widmet sich den sexuellen, körperlichen, sozialen und suchtspezifischen Themen, die Chemsex so mit sich bringen kann. Es mit anderen Männern in der Gruppe zu durchlaufen, könnte genau das Richtige für Dich sein, um Dein Leben, Deinen Sex ohne Chems neu zu entdecken!
Grafiken: Frank Zuber; Foto: Christina Victoria Craft / Unsplash
Die Gruppe ist abstinenzorientiert, also für Männer, die schon aufgehört haben, Chems zu nehmen. Oder für Männer, die den festen Willen haben, damit aufzuhören.
Wann: ab 18. Oktober, im 14-tägigen Rhythmus, immer mittwochs von 19 Uhr bis 20.30 Uhr Anmeldung: Ein Vorgespräch ist erforderlich. Melde Dich einfach per Mail. Kontakt:chems@subonline.org Mehr Info:www.aidshilfe.de/chemsex-support-quapsss
Proband*innen für Studie gesucht
Die LMU sucht für eine Studie der Medizinischen Fakultät Freiwillige. Es geht um Chemsex. Nächster Termin ist der 14. Oktober.Weitere Termine nach Absprache möglich
Die Uni will mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRI) regionale Aktivierungen verschiedener Hirnareale auf Bildreize mit sexuellem Kontext untersuchen und die Ergebnisse von Chemsex-Usern mit Nicht-Chemsex-Usern vergleichen.
Einschlusskriterien:
deutschsprachige Männer, die Sex mit Männern haben, zwischen 18 und 60 Jahren
Gruppe Chemsex-User: Substanzgebrauch von Methampthetamin, Ketamin Mephdoron und/oder GHB/GBL in einem sexualisierten Kontext mindestens einmal alle 3 Monate innerhalb der letzten 12 Monate
Gruppe Nicht-Chemsex-User: Noch nie Substanzgebrauch von Methamphetamin, Ketamin, Mephedron und /oder GHB/GBL in einem sexualisierten Kontext
Was Ihr tun müsst? Fragebögen ausfüllen, im MRT liegen und Bilder betrachten. Es gibt eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro. Interessiert? Dann meldet Euch per E-Mail bei Amira.Hamad@med.uni-muenchen.de
Der Zeitaufwand liegt bei etwa zwei Stunden. Es handelt sich um einen einmaligen Termin.