Die Männer*Akademie im Sub gibt es seit 2013. Wir haben sie einst gegründet, weil Männer* spezifische Anliegen haben, um die sie sich viel zu wenig kümmern, vor allem, wenn es um ihre Gesundheit geht. Weil viele Fragen aber nicht nur Männer* betreffen, hat das Sub 2023 erstmals auch allgemeine queere Themen in das Programm aufgenommen: So entstand neben der Männer*- die Queerakademie.
Schwule, Hetero- und trans* Männer, ja die ganze queere Community bekommen nun an sechs Abenden in der Müllerstraße 14 Impulse zu Themen, die sie beschäftigen. Dafür haben die Veranstalter- hochkarätige Referent*innen ins Sub eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die Männer*- und die Queerakademie werden gefördert von der Münchner Regenbogenstiftung!
Aktuelles Semester
Di, 8. Oktober 2024, 19:30 Uhr - queerakademie
Dass es sich bei Cross Dressing nicht bloß um einen subkulturellen Stil handelt, weiß Prof. Dr. Barbara Vinken aus ihrer Forschung. Sie lehrt seit 2004 als Professorin für Allgemeine Literaturwissenschaft und Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Sub spricht sie zum Thema Cross Dressing. Sie sagt: „Queering ist vielmehr die grundlegende, universalistische Struktur der Mode der Moderne.“ Mode habe die Geschlechtergrenzen gesprengt. Seit mindestens 150 Jahren praktiziere sie ein Gegeneinanderführen von geschlechterpolitischen Stereotypen und sexuellen Begehrenslagen.
Früher zum Beispiel sei der Mann „das schöne Geschlecht“ gewesen, sagt Vinken, die Kleidung war opulenter, verspielter und auch teurer als die der Frauen. Das habe sich erst mit der französischen Revolution geändert. „Da waren die männlichen Adligen dann
plötzlich weibisch und die ‚richtigen‘ Männer trugen Hosen.“ Diese Kleiderordnung habe sich im Prinzip bis in die Neuzeit erhalten.
„Mit der zunehmenden Normierung der Mode in bürgerlichen Gesellschaften“, sagt Barbara Vinken, „haben insbesondere queere Menschen Kleidung immer auch dafür genutzt, sich auszuprobieren und in ihrer persönlichen Entfaltung neue Freiheiten zu erkämpfen. Darin liegt die revolutionäre Potenz: „Mode ist seit jeher subversiv“, sagt Vinken. „Sie zeigt auf, dass Geschlechtsidentitäten wenig mit Biologie, dafür viel mit Kultur zu tun haben und konstruiert sind.
Referentin: Prof. Dr. Barbara Vinken, Literaturwissenschaftler- und Modetheoretikerin, LMU
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di, 12. November 2024, 19:30 Uhr - Queerakademie
„Girls can wear jeans, cut their hair short, wear shirts and boots, because it's okay to be a boy. But for a boy to look like a girl is degrading 'cause you think that being a girl is degrading.“ So spricht am Anfang des Madonna-Songs „What it feels like for a girl“ aus dem Jahr 2000 die französische Schauspielerin Charlotte Gainsbourg.
Janboris Rätz (47, nicht-binär) tut genau das: Manchmal trägt der*die Moderator*in lackierte Nägel, hohe Schuhe oder ein Kleid und erlebt fast täglich, was es bedeutet, als männlich gelesene Person etwas vermeintlich Weibliches zu tun. Die queere Sichtbarkeit beantworten die Menschen da draußen mit Beleidigungen, Anfeindungen und Hass. Es gibt aber auch viele Menschen, die Janboris mit deren Auftreten inspiriert und ermutigt, ihr Leben zu leben.
Janboris Rätz wünscht sich, dass Respekt, Menschenwürde und Nächstenliebe für alle gelten. Und dafür kämpft dey.
Referent*in: Janboris Rätz, freier Moderator
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Di, 10. Dezember 2024, 19:30 Uhr - Männer*akademie
Die Lebensphase der Adoleszenz ist eine besondere Herausforderung. Junge Menschen müssen eine Beziehung zu ihrem Selbst, zu verschiedenen sozialen Kontexten sowie zum eigenen Begehren und Körper finden und festigen. Schwule Jugendliche und junge Männer* tun dies vor dem Hintergrund einer heteronormativen Gesellschaft und erleben dabei schwule Vergemeinschaftung (Szene) als Unterstützung. Gleichzeitig müssen sie sich dort aber mit schwulen Männlichkeitsanforderungen, Körpernormen und Dating-Formaten auseinandersetzen. Das erzeugt bei vielen eine eigene Qualität von Druck.
Angesichts dieser Spannungslage erörtert Lucas Deiner mit dem Publikum, wie diese normativen Anforderungen mit schwuler Vergemeinschaftung verbunden sind. Und was wir als Szene tun können, um Druck von jungen Schwulen zu nehmen.
Lucas Deiner ist Sozialpädagoge (M.A.) bei der LesBiSchwulen und Trans*-Jugendorganisation diversity München sowie Lehrbeauftragter an der Katholischen Stiftungshochschule München für den Bereich Gender Studies.
Referent*in: Lucas Deiner, Sozialpädagoge, diversity München
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Di, 14. Januar 2025, 19:30 Uhr - Queerakademie
Asexuellen Menschen begegnen im Alltag immer wieder Vorurteile und Stigmatisierungen. Der Sexualpsychotherapeut Florian Friedrich spricht über die Pathologisierung einer wenig bekannten Sexualität und über die Leistungsgesellschaft, die viele Menschen in ihrer Sexualität einschränkt.
Friedrich erörtert in seinem Vortrag, warum Asexualität ein vielfältiges Phänomen und ein gesundes Bedürfnis ist, welche Vorurteile es diesbezüglich gibt und wie asexuelle Personen in einer übersexualisierten Gesellschaft diskriminiert werden.
Referent: Florian Friedrich, Sexualpsychotherapeut
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Di, 11. Februar 2025, 19:30 Uhr - Männer*akademie
BDSM steht für eine große Bandbreite an sexuellen Praxen und Beziehungen, die aus der Norm fallen. Dabei geht es unter anderem um das einvernehmliche und lustvolle Spiel mit Machtgefällen, Schmerzen, Fesselung, Erniedrigung und generell um das Ausloten allerlei Grenzen – mal spielerisch-humorvoll, mal ernst und tiefgründig.
Auch für das Experimentieren mit unterschiedlichen Formen von Männlichkeiten inklusive trans* Männlichkeiten bietet BDSM einen Raum, sei es durch auf die Spitze getriebene Klischees oder das Aufbrechen derselben. Vom harten Lederkerl bis zum Cross Dressing findet sich alles.
In seinem Vortrag wird Robin Bauer die Grundlagen von BDSM darstellen (ethische Codes in den Communitys, Umgang mit Grenzen etc.) und dann auf die Frage von Männlichkeiten im BDSM-Kontext eingehen. Der Referent ist Professor für Soziale Arbeit an der DHBW Stuttgart für Wissenschaftstheorien und Theorien der Diversität
Referent: Robin Bauer, Professor für Soziale Arbeit an der DHBW Stuttgart
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Di, 11. März 2024, 19:30 Uhr - Queerakademie
Mit dem Reformprozess des Synodalen Wegs und der Kampagne von #OutInChurch hat sich in der römisch-katholischen Kirche in den vergangenen Jahren einiges bewegt: Das geänderte kirchliche Arbeitsrecht diskriminiert queere Menschen nicht mehr, viele Diözesen haben eine Queerpastoral eingerichtet.
Aber es bleiben Konflikte und Widersprüche. Wo gibt es gute Chancen für weitere Fortschritte? Wo muss die Kirche in Deutschland den Mut haben, sich von weltkirchlichen Vorgaben zu lösen? Es spricht: Dr. Michael Brinkschröder, Diplom-Theologe und promovierter Soziologe. Er ist Projektleiter der Regenbogenpastoral in München.
Referent: Michael Brinkschröder, Diplom-Theologe
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Di, 8. April 2025, 19:30 Uhr - Männer*Akademie
Die Pflegefachkraft spricht im Sub über ihre Erfahrungen im Umgang mit den Themen Leben, Tod und Sterben im Rahmen ihrer täglichen Arbeit mit sterbenden Menschen und deren Angehörigen. Michaela Bayer gibt auch Tipps und Tricks für Menschen, die eine schwer kranke Person in ihrem Umfeld haben, selbst schwer erkrankt oder am Thema interessiert sind. Bayer betreibt mit ihrer Kollegin Sara Loy einen Instagram-Kanal, auf dem sie über ihre Tätigkeit in der Palliativpflege berichten.
Referentin: Michaela Bayer, Pflegefachkraft
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