Das Queer Film Festival München (QFFM) geht in die achte Runde: Vom 10. bis zum 15. Oktober gibt es internationale Highlights der queeren Kinolandschaft zu sehen. Hauptveranstaltungsort sind die City Kinos in der Sonnenstraße. Im Zentrum steht in diesem Jahr die Kraft des Imaginären – von der Utopie bis zur unheimlichen Fantasie.
Das Sub hat die Patenschaft für den Film "Queer in Serie: The night Logan woke up" übernommen, der am Samstag, 14. Oktober um 14 Uhr läuft. Das ist eine packende, zweiteilige Krimi-Serie, in der Xavier Dolan düstere Familiengeheimnisse enthüllt. Wir sehen beide Teile. Französisch mit englischen Untertiteln.
Um was es geht? In ihrer Jugend sind Mimi, ihr Bruder Julien und der Nachbarsjunge Logan ein unzertrennliches Trio – bis ein erschütternder Vorfall im Oktober 1991 ihre innige Freundschaft zerstört. Die drei gehen getrennte Wege, nichts ist mehr wie zuvor. 30 Jahre später ist Mimi Bestatterin und kehrt nach Hause zurück, um den Leichnam ihrer Mutter beizusetzen, wie diese es in ihrem Testament verfügt hat. Dort trifft sie nach all den Jahren auf ihre entfremdeten Brüder. Und es dauert nicht lange, bis tief in der Vergangenheit vergrabene Geheimnisse ans Tageslicht kommen.
Das Queer Film Festival München zeigt dieses Jahr einschlägige Langfilme, dokumentarische Beiträge sowie vier Kurzfilmprogramme. Der Eröffnungsfilm ist mit "Kokomo City" ein scharfsinniger, radikaler Dokumentarfilm über Schwarze trans* Sexarbeiter*innen in den USA. Im Langfilm "I am what I am" entwirft die asexuelle Protagonistin eine Umschrift klassischer Märchennarrative während in "Fogaréu" die poetische Kraft des magischen Realismus ein Instrument für einen Gegenentwurfs zum binären heterosexuellen Status Quo wird.
Die sinnliche Dimension der Imagination spiegelt sich in diesem Jahr erstmals in den "Naughty Shorts": Gezeigt werden Kurzfilme, die queeres Begehren im Spiel zwischen realen Bildern und fantasievollen Erzählungen erkunden.
Das Programm des QFFM verschreibt sich der Repräsentation queeren Lebens durch eine politische und
intersektionale Linse, die patriarchale Konventionen von Identität, Imagination und des Herkömmlichen hinterfragt. Neben den filmischen Beiträgen gibt es ein einschlägiges Rahmenprogramm: In der Ausstellung "Queer Nail Art" im Habibi Kiosk untersuchen wir das politische und utopische Potenzial queere Nail Art. Die Ausstellung, eröffnet am 11. Oktober unter anderem mit einer Führung der Kurator*in, der Performance "Object of Love" von Thams does Claws.
Ein Panel der diesjährigen Jury zur Frage "Wie sieht das Queer Cinema der Zukunft aus?" sowie einer Festivalparty im Milla-Club sind ebenfalls Teil des Rahmenprogramms. Das vollständige Programm ist ab sofort auf www.qffm.de einsehbar.