Aus Anlass des Welts-Aids-Tags am 1. Dezember lädt das Sub zu einem Abend, der sowohl dem Gedenken wie dem Leben mit HIV heute und in Zukunft gewidmet ist. Sonntag, 30. November 2025, 19.30 Uhr.
Vorträge und Konferenzen zu HIV und Aids gibt es zuhauf. Sie sind sinnvoll und wichtig, aber Mikhail Moskalev möchte sich des Themas einmal anders annähern. Es ist seine erste Veranstaltung, seitdem Mikhail den Bereich Prävention & Test im Schwul-Queeren Zentrum übernommen hat.
Der Abend "HIV: Gestern, heute und morgen" versucht, in seinem Gedenkteil Geschichte und Prävention emotional erfahrbar zu machen. Er beginnt mit einer szenischen Lesung von Material, das im Rahmen des Dokumentartheaterprojekts Paragraf 175 vom Forum Queeres Archiv entstanden ist. Laien präsentieren monologisch Versatzstücke aus Interviews, die 2025 mit Zeitzeug*innen der 1980er und 1990er Jahre geführt wurden. Es sind Erinnerungen und Eindrücke, die ein vielstimmiges Bild der Aids-Krise in München entstehen lassen.
Im Anschluss wird Mikhail ein Interview mit ihnen führen; auch ihr als Publikum könnt Fragen stellen.

Das Stück dirigiert ein Mitstreiter der Community: Vit Kogut. Er hatte im März Freiwillige für ein queeres Theaterprojekt im Sub gesucht, um an die Vorkämpfer*innen der Bewegung zu erinnern, die sich für die Abschaffung des Paragrafen 175 stark gemacht hatten. Daraus ist das erwähnte Dokumentartheaterprojekt entstanden.
Vit, 39 Jahre alt, ist Theaterregisseur und Pädagoge. Er zog vor drei Jahren von Moskau nach München - aus politischen Gründen. Aktuell arbeitet er im Bereich Radikalisierungsprävention und organisiert theatrale wie performative Projekte.
Im zweiten Teil sprechen Franz, 66, und Maik, 52, beide offen positiv und entsprechend engagiert, über ihr Leben. Franz erzählt seine Geschichte, wie er das neulich erst im Podcast "Die Frage" des BR getan hat: Es war 1995 als Franz erfuhr, dass er sich mit HIV infiziert hatte. Damals galt das als Todesurteil. Es gab kaum Medikamente, eine Heilung war nicht in Sicht und Franz war fest davon überzeugt, dass er bald stirbt.
Doch es kam anders: Neue Therapien machten ein Leben mit dem Virus möglich. Heute hat Franz, der früher als Bankkaufmann gearbeitet hat, das Rentenalter erreicht; er studiert.




Maik weiß seit 2008, dass er HIV-positiv ist. Der Diplom-Ingenieur hat nie ein Geheimnis daraus gemacht. Selbstbewusst bringt er sich ein in der HIV-Selbsthilfe, der Positiven Theke im Sub.
Beide Männer können dazu berichten, wie es sich mit dem Virus lebt, welche Herausforderungen man als Positiver zu bewältigen hat. Auch Prävention wird hier freilich ein Thema sein. Und Fragen aus dem Publikum sind jederzeit erlaubt.
Und zum Schluss? Wollen wir noch etwas Zuversicht verbreiten. Der HIV-Schwerpunktarzt Uli Kastenbauer - Facharzt für Allgemeinmedizin, Infektiologe und Psychotherapeut - spricht über die medizinischen Perspektiven. Was können wir erwarten? Eine Impfung, wenigstens neue Medikamente? Auch hier dürfen die Zuhörer*innen ihre Anliegen einbringen.
Mikhail von der Prävention im Sub sagt: "Wir werden niemals die tragische Geschichte unserer Community vergessen. Unserer Toten wollen wir gedenken. Trotzdem müssen wir wissen, wo wir heute stehen und welche Zukunft uns erwartet."
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