Der Grund: Die Faschingsgesellschaft will Andreas Gabalier mit dem Karl-Valentins-Orden ehren
Der Sänger Andreas Gabalier hatte sich in der Vergangenheit wiederholt homophob geäußert. Die Veranstaltenden des Schwulen Faschingsballs am Rosenmontag wollen diese Haltung nicht auch noch belohnen und ziehen Konsequenzen.
Der Rosenmontag hat in Münchens Szene einen guten Ruf. Denn dann findet der schwule Faschingsball im Oberangertheater statt; seit Jahren ist das so. Den Abend veranstalten neben dem Münchner Schwulenzentrum Sub die Münchner Aids-Hilfe, die Wähler*inneninitiative Rosa Liste, die Geschichtswerkstatt Forum Homosexualität und der Fetischverein MLC.
Es sind die großen LSBTI-Organisationen Münchens und sie distanzieren sich jetzt von der Faschingsgesellschaft Narrhalla, weil die den österreichischen Sänger Andreas Gabalier am Samstag im Deutschen Theater mit dem Karl-Valentins-Orden auszeichnen will, was bereits für einigen Pressewirbel gesorgt hat. Die Narrhalla hätte mit einer Tanzgarde am Rosenmontag auftreten sollen, die Einladung haben die genannten Vereine jetzt widerrufen. Denn der geehrte Gabalier habe sich in der Vergangenheit immer wieder abfällig über Lesben und Schwule geäußert.
"Wir hätten uns sehr gefreut, Eure Tanzgarde in diesem Jahr wieder auf unserem schwulen Rosenmontagsball zu sehen" schreibt Sub-Geschäftsführer Dr. Kai Kundrath in seinem Brief an die Narrhalla. Aufgrund der Entscheidung und der Vergabe des Karl-Valentin-Ordens an Andreas Gabalier sehe sich der Verein allerdings gezwungen, den Auftritt abzusagen. "Immer wieder äußert sich Gabalier homophob und rassistisch."
Diese Haltung dürfte nicht auch noch ausgezeichnet werden, wo der Karl-Valentins-Orden doch für Humor und Gesellschaftskritik stehe, keinesfalls aber für Ausgrenzung. "Auch ein Faschingsverein kann nicht Nähe zu einer solchen Person signalisieren und gleichzeitig auf dem schwulen Faschingsball auftreten." Diese Haltung teilen sämtliche Veranstaltenden des Rosenmontagsballs.