Die Sub-Akademie im Dezember

Digitale Gewalt ist längst keine Randerscheinung mehr. Besonders queere Menschen sind von Hassrede, Bildmissbrauch und Stalking betroffen. Vortrag am Dienstag, 9. Dezember, 19.30 Uhr im Sub.

Die Möglichkeiten, digitale Gewalt zu erleben, sind leider beinahe unbegrenzt. Selbst harmlos erscheinende Alltagserlebnisse können dafür Potenzial bieten. Der Vortrag zeigt Formen digitaler Gewalt auf und gibt Tipps, wie gelungene Prävention/Intervention aussehen kann. Auch gibt es Empfehlungen was zu tun ist, wenn mensch plötzlich selbst betroffen ist - inklusive Praxisbeispielen.

Digitalexpetrin Andrea H.
Digitalexpertin Andrea H.

Die beiden Digitalisierungsberaterinnen Andrea H. und Galina M. werden am Dienstag, den 9. Dezember ab 19.30 Uhr referieren. Der Vortrag findet ausschließlich in Präsenz statt und zwar in den Räumen 1 und 2 in den hinteren Räumen des Sub (einmal durch die Bibliothek). Aus Sicherheitsgründen wird der Vortrag nicht gestreamt oder aufgezeichnet. Das Publikum kann jederzeit Fragen stellen.

Wir konnten mit Andrea und Galina vorab ein Interview führen.

Erstmal: Was genau versteht mensch unter digitalisierter Gewalt?

Digitale Gewalt lässt sich nicht genau definieren, da sie sehr vielfältig auftritt. Aber generell ist es eine Gewaltform, die über digitale Medien wie Smartphones, Tablets, PCs, Social Media, Dating Apps, Internet etc. ausgeübt wird. Stalking, Bedrohung und Hasskommentare wie zum Beispiel auf Instagram gegen Dunja Hayali sind sehr leider gängig.

Dating Apps?

Durchaus sehr häufig: Es beginnt als harmlose Kontaktaufnahme, dann können zum Beispiel Betrug - also Love Scamming - und sexualisierte Gewalt wie das unerwünschte Zusenden von Dickpics/ Pornographie und andere Gewaltformen folgen.

Warum sind besonders queere Menschen betroffen?

Minderheiten werden eher diskriminiert. Gerade wenn ich an Beispiele von TIN-Personen denke, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität digital angegriffen werden. Die aktuelle politische Situation trägt auch deutlich dazu bei, dass queere Menschen eher in den Fokus radikaler Personen geraten wie man etwa an der Trump-Regierung sieht, der die Anerkennung von Geschlechtsidentitäten außerhalb des binären Systems ablehnt.

Was macht das mit den Leuten?

Das macht teilweise 'gewaltig' Angst und verunsichert. Von psychischen Folgen abgesehen…

Wie kann mensch sich schützen und gegebenfalls von den erlittenen Verletzungen heilen?

Wir können uns über einen sensiblen Umgang mit digitalen Medien schützen. Das ist auch unser Anliegen für den Abend des Vortrags. Wir möchten sensibilisieren und Wege aufzeigen, wie der Umgang mit digitalen Medien sicherer gestaltet werden kann. Bei erlittenen Verletzungen können wir leider nur ein offenes Ohr anbieten, da wir keine psychologische Ausbildung haben. Die Unterstützung bei Heilung müssen wir in die Hände von Expert*innen geben

Empfehlt Ihr immer eine Anzeige?

Generell sind Anzeigen richtig, weil sie auch in die Statistik eingehen. Leider sind Anzeigen nicht immer erfolgreich. Sie können aber Menschen empowern, weil sie sich gewehrt haben. Letztendlich muss aber jede Person selbst entscheiden, welchen Weg sie gehen möchte. 

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