Zum 50-jährigen des MLC München - wir gratulieren! - stellt Lars Deike mal wieder im Sub aus. Und das mit gleich zwei Ausstellungen. Herzlich Willkommen, wir freuen uns! Der Berliner Künstler zeigt in der Müllerstraße 14 seine neuesten Arbeiten aus den Serien "Street Boys" und "Golden Boys". Vernissagen am 21. Mai und 5. Juni, jeweils 19 Uhr.
In der Werkreihe "Street Boys" feiert Lars Deike den Fetisch. Ihn faszinieren die Spielarten männlich-schwuler Sexualität, die er immer wieder gerne aus einer voyeuristischen Perspektive abbildet.
Zu "Golden Boys" haben Lars Deike vor zwei Jahren schon sowohl die "Golden Twenties" inspiriert wie auch, so schrieb damals das Magazin Männer, "das Strahlen der jungen tanzenden Hedonisten, die etwa im Berliner KitKatClub mit ihrer Jugend und Schönheit das Klubleben bereichern". Und natürlich auch: Golden Shower!
"Bei manchen Veranstaltungen", sagte der Künstler damals dem Magazin, "gab es Situationen, die mich auf die Idee brachten, diese Erotik bildlich umzusetzen, aber auch der eine oder andere Porno hat mich motiviert, etwas zum Thema Golden zu machen."
Mit den Vernissagen am 21. Mai ("Street Boys") und am 5. Juni ("Golden Boys") läutet Lars die Münchner Pride-Saison ein, die offiziell am 8. Juni beginnt. Seine Bilder - er bringt Kleinformate (Aquarell, Tinte, Kugelschreiber) aber auch ein paar große Gemälde (Acryl auf Leinwand) mit - hängen über den Münchner CSD hinaus. Eine Finissage findet am 24. Juni, ebenfalls um 19 Uhr, statt.
Lars Deike wurde 1963 als Sohn einer Verlegerfamilie in Konstanz geboren, absolvierte eine Ausbildung zum Verlagskaufmann, zog dann nach Berlin und arbeitete dort als Redakteur bei einer Berliner Zeitung. Die Liebe zur Fotografie hat ihn immer begleitet und so entschloss er sich zu einem Studium in L.A. 2001 kehrte er nach Deutschland zurück und eröffnete ein Fotostudio in München.
Immer schon stand der männliche Körper im Fokus seiner Kunst. Lars spezialisierte sich auf Akt- und Fetischfotografie. Seine Werke zierten bald Bücher, Kalender, Kataloge und Titelbilder vieler schwuler Magazine. Dem Münchner MLC war der Künstler in seiner Münchner Zeit immer sehr verbunden; er holte den Club unter anderem in sein Atelier in die damalige Hans-Preißinger-Straße.
Lars (l.) deckt mit seinen Bildern das gesamte Spektrum schwuler Sexualität ab: Leder, Rubber, Skins, Sport etc. und er will damit bewusst provozieren, aber gleichzeitig auch niemanden vor den Kopf stoßen. Ästhetisch muss es sein! Ausgestellt hat er bereits in Los Angeles, Amsterdam, Berlin, Köln und Hamburg.
2009 entdeckte Lars die Liebe zur Malerei. Thematisch knüpfte er hier an seine Vergangenheit als Fotograf an und bannt den männlichen Körper im erotischen Spiel meist überlebensgroß auf Leinwand. Neben dem Fetisch steht auch der männliche Körper im Mittelpunkt.
Zuletzt hat Lars in Berlin vor sechs Jahren das Projekt PrideArt ins Leben gerufen, einen Projektraum und Safespace der queeren Community, der in einem ehemaligen Frauengefängnis entstanden ist. Dort gibt es Ausstellungen, Workshops, Ateliers und Events.