Rassismus in queeren Communitys

Die Männer*-Akademie lädt zum interaktiven Vortrag mit Naim* Balıkavlayan. Dienstag, 14. Februar, 19.30 Uhr, im SUB. Diversity-Trainer*in Naim* spricht über die Mechanismen hinter diskriminierendem Verhalten und zeigt auf, wie mensch sich dafür sensibilisiert.

Rassismus ist eine Ideologie der Ungleichheit. Sie prägt noch heute unser Miteinander. Oft begegnet uns Rassismus subtil, immer wieder mal offenkundig; auf unterschiedlichen Ebenen und in vielfältigen Arten. Das passiert auch in Communitys, die selbst Diskriminierung erfahren, also auch dort, wo Menschen zusammenkommen, die selbst von Homo- und Transfeindlichkeit betroffen sind.

Wir alle sind manchmal rassistisch

Sich Rassismen zu bedienen, sich unbewusst rassistisch zu verhalten oder vom rassistischen System zu profitieren, sagt Naim*, mache uns nicht per se zu Rassist*innen. "Wir sind Menschen, geprägt von mannigfaltigen Stereotypen und Vorurteilen und leben nunmal in einer Gesellschaft, die unbeabsichtigt oder unbewusst Menschen privilegiert, die der unausgesprochenen Norm von 'Deutsch-Sein' entsprechen." Diese Schubladen geben uns Orientierung und Sicherheit, so Naim*.

Naim* möchte, dass wir die Mechanismen hinter Rassismus verstehen. "Es geht immer um Macht." Die Kombination aus Stereotypen, Vorurteilen plus Privilegien (etwa als Mensch, der weiß, männlich, cis und heterosexuell positioniert ist), könne dazu führen, dass diese Person andere diskriminiert, die im Hinblick auf ihre gesellschaftliche Stellung deprivilegiert ist.

Wie sich das ändern lässt?

Durch eine Bewusstmachen der eigenen Voreingenommenheit und ein sich ständiges Fortbilden, den Austausch dazu. In Deutschland, sagt Naim*, leben über ein Drittel Menschen mit Migrationshintergrund. "Wenn wir wollen, dass sich alle Mitglieder unserer Gesellschaft wohl- , aufgehoben und repräsentiert fühlen - ungeachtet dessen, ob sie nun einen migrantischen Hintergrund haben oder nicht - müssen wir Chancengerechtigkeit fördern und für eine authentische Art von Inklusion sorgen. Wir müssen überall dort, wo Gesellschaft entsteht, Vielfalt entwickeln."

Das heißt: Menschen empowern, Systeme barrierefrei machen, Unterprivilegierte einstellen. Kurzum: Die Vielfalt unserer Gesellschaft sichtbar machen.

Und das gelte auch für die Community in München: Wie sind Vereine wie das schwul-queere Zentrum SUB, der lesbische Dachverband LesCommunity, die LGBTIQ*-Jugendorganisation diversity aufgestellt? Bilden sie die gesellschaftliche Realität da draußen ab? "Mitgefühl allein für rassifizierte Personengruppen reicht dafür nicht. Es braucht strukturelle Veränderungsprozesse", betont Naim*.

Auf Augenhöhe diskutieren

Der Abend im SUB soll die Teilnehmenden für Rassismus sensibilisieren. Es wird kein "typischer" Vortrag, sondern ein Miteinander, das inspirieren, Wissen vermitteln und dazu motivieren soll, in die kritische Reflexion mit sich selbst und der Gesellschaft zu treten. Der Live-Stream läuft parallel auf der SUB-Facebook-Seite.

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