Seit 25 Jahren organisiert das Sub mit der Evangelischen Stadtakademie und dem Münchner Informationszentrum für Männer nun schon das Männer*palaver, eine Diskussionsveranstaltung für alle Männer* zu spezifischen Männerthemen.
An sieben aufeinanderfolgenden Montagabenden - jeweils von 19 Uhr bis 21.15 Uhr - beleuchten wir verschiedene Aspekte eines Themas. Dieses Jahr versucht das Männer*palaver, die verschiedensten Rollenerwartungen zu betrachten, die an uns Männer* gestellt werden.
Schwule, bi- und heterosexuelle Männer* diskutieren miteinander, wie sie die verschiedenen männlichen Rollenerwartungen für sich individuell erleben. Und das sind die Themen:
Cool heißt wörtlich kühl – also nicht kalt. Das wäre "cold". Was ist an dem "Coolbleiben" so attraktiv, dass es als absolut positive Beschreibung für eine Person oder Handlung benutzt wird? Wenn mir kalt ist, friere ich – eventuell zittere ich sogar vor Kälte – dagegen soll ich cool bleiben: wie beim Pokern, wie in Gefahren- oder Stresssituationen. Keiner soll meine Emotion erkennen können, niemand soll mich einschätzen können, ich bleibe cool – also uneinschätzbar. Was hat es mit Männlichkeit zu tun, dass ich meine Emotionen nicht zeige und was heißt es für mich als Mann, dass ich sie kontrolliere oder wegdrücke?
Die Erwartung an den Mann war lange, dass er die Hauptverantwortung für den finanziellen Unterhalt der Familie übernimmt. Stimmt das noch? Diese Rolle basiert auf der Vorstellung, dass Männer beruflich erfolgreich sein und ihre Familien versorgen können sollten. Historisch schon immer ein Mythos und aktuell in der Breite der Bevölkerung nicht mehr möglich. Was heißt es, wenn Anspruch und Wirklichkeit nicht (mehr) zusammenpassen?
Der Drang nach Wettbewerb und Sieg prägt unser Verständnis von Männlichkeit. Sei es im Sport, im Beruf oder anderen Bereichen des Lebens – Männer leben Konkurrenz. Die Rolle des Wettbewerbers betont den Drang nach Erfolg, Dominanz und dem Streben nach Sieg und Anerkennung. Das heißt aber auch, dass es auch Verlierer(innen) geben muss. Die Bedeutung und Folgen von Konkurrenz in der Welt der Männlichkeit werden an diesem Abend unser Thema sein.
Mann kann und will immer … ist nach wie vor die gängige Vorstellung von Männlichkeit im Bereich der Sexualität. Wir werden unterschiedliche Perspektiven auf Liebe, Intimität und sexuelle Erfüllung entwickeln und uns mit Lust, Macht, Befriedigung, Trieb, Liebe, Nähe, Bindung, Abenteuer und vielen anderen Aspekten der Sexualität beschäftigen.
Männer sind stark, Männer wollen Gefahren abwehren. An diesem Abend setzen wir uns mit der traditionellen Rolle des Beschützers auseinander und diskutieren, wie sich unsere Auffassung von Sicherheit und Schutz gewandelt hat. Gibt es neue Wege, wie Männer Verantwortung übernehmen und für das Wohl ihrer Gemeinschaften sorgen können?
Er wirkt dominant bis aggressiv, ist nicht zu übersehen, voller Kraft und Energie, wirkt unabhängig, initiativ und durchsetzungsstark. Männer inszenieren sich als Macher: Vom Influencer der sich in der Wildnis aussetzen lässt bis zum Bundeskanzler der medienwirksam ein "Machtwort" spricht. Es ist eine attraktiv scheinende Rolle, die wir an diesem Abend ausdifferenzieren und hinterfragen werden. Und was ist eigentlich mit den Männern, die keine Macher sein wollen?
Einer für alle – alle für einen! Am letzten Abend unseres Männerpalavers zu "Rollenerwartungen" tauchen wir ein in die Welt der Freundschaft und Kameradschaft. Wir erkunden die Bedeutung von männlicher Verbundenheit und wie Männer gemeinsame Interessen teilen, Unterstützung finden und Beziehungen aufbauen können.
Ort: Evangelische Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Str. 24; Kosten: 2,00/4,00 Euro