Auf Einladung der CSU-Stadtratsfraktion haben sich Dienstagabend Vertreter*innen des CSDs und seiner Gesellschafter*innenvereine LesCommunity, Rosa Liste, diversity München, Sub und Münchner Aids-Hilfe sowie der CSU-Stadtratsfraktion zu einem Austausch getroffen. Die Gespräche fanden in einer offenen und freundlichen Atmosphäre statt. Inhalt des Gesprächs war unter anderem die Teilnahme der CSU auf der PolitParade des CSD.
"Wir schätzen sehr, dass große Teile der CSU-Stadtratsfraktion innerhalb ihrer Partei für die Anerkennung von LGBTIQ*-Rechten eintreten. Dies wurde uns gestern noch einmal deutlich vor Augen geführt", sagt Tobias Oliveira Weismantel, Geschäftsführer der Münchner Aidshilfe, die Mitgesellschafterin des CSD München ist. Dennoch stünden Passagen im CSU-Grundsatzprogramm sowie unwidersprochene Äußerungen von ranghohen Parteimitgliedern einer Teilnahme der CSU an einer PolitParade entgegen, die sich ja für die rechtliche Gleichstellung und Akzeptanz aller queeren Personen einsetzt, so Oliveira Weismantel weiter.
Diese Anerkennung bilde für die veranstaltenden Vereine aber die Grundvoraussetzung, an der PolitParade teilnehmen zu können. Bereits am 12. April war dies durch den CSD-Geschäftsführer, Alexander Kluge, der CSU-Stadtratsfraktion in einem Gespräch so kommuniziert worden.
Die CSD-Veranstalter*innen-Vereine machen aber auch deutlich, dass das diesjährige Nein zur Parade keine generelle Absage an die Partei ist: "Änderungen bzgl. der Anerkennung aller LGBTIQ*-Personen im Grundsatzprogramm und die Erarbeitung eines Aktionsplanes unter Einbeziehung der Community können deutliche Signale und Handlungen sein, die die Ernsthaftigkeit des Anliegens auch nach außen sichtbar werden lassen", betonen Tobias Oliveira Weismantel von der Münchner Aids-Hilfe und Giovanni Saltarelli, Vorstand des Mitgesellschafters Sub, des schwul-queeren Zentrums in München. Dann sei über eine Teilnahme an der PolitParade auch wieder neu zu sprechen.
Auch in diesem Jahr bietet der CSD der CSU-Stadtratsfraktion an, mit einem Stand auf dem Straßenfest präsent zu sein.