Das Sub bietet wieder Vorträge zur Lebenswelt queerer Menschen. Die Männer* Akademie im Sub gibt es seit 2013. Das Schwul-Queere Zentrum Sub hatte sie einst gegründet, weil Männer* spezifische Anliegen haben, um die sie sich viel zu wenig kümmern, vor allem, wenn es um ihre Gesundheit geht.
Weil viele Fragen aber nicht nur Männer* betreffen, hat das Sub 2023 erstmals auch allgemeine queere Themen in das Programm aufgenommen: So entstand neben der Männer* die Queerakademie.
Schwule, Hetero- und trans* Männer, ja die ganze queere Community bekommen nun an sechs Abenden in der Müllerstraße 14 Impulse zu Themen, die sie beschäftigen. Dafür haben die Veranstalter- hochkarätige Referent*innen ins Sub eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die Männer* und die Queerakademie werden gefördert von der Münchner Regenbogenstiftung!
Die Queer- und Männer* Akademie läuft bis zum Frühjahr 2025. Das Programm steht fest. Hier die Übersicht der (noch) anstehenden Vorträge:
„Girls can wear jeans, cut their hair short, wear shirts and boots, because it's okay to be a boy. But for a boy to look like a girl is degrading 'cause you think that being a girl is degrading.“ So spricht am Anfang des Madonna-Songs „What it feels like for a girl“ aus dem Jahr 2000 die französische Schauspielerin Charlotte Gainsbourg.
Janboris Rätz (47, nicht-binär) tut genau das: Manchmal trägt dey Moderator*in lackierte Nägel, hohe Schuhe oder ein Kleid und erlebt fast täglich, was es bedeutet, als männlich gelesene Person etwas vermeintlich Weibliches zu tun. Die queere Sichtbarkeit beantworten die Menschen da draußen häufig mit Beleidigungen, Anfeindungen und Hass. Auch deshalb hat dey den Job als Moderator beim SWR gekündigt, den dey sehr geliebt hat. Es gibt aber auch viele Menschen, die Janboris mit deren Auftreten inspiriert und ermutigt, ihr Leben zu leben.
Janboris wünscht sich, dass Respekt, Menschenwürde und Nächstenliebe für alle gelten. Und dafür kämpft dey. MEHR
Die Lebensphase der Adoleszenz ist eine besondere Herausforderung. Junge Menschen müssen eine Beziehung zu ihrem Selbst, zu verschiedenen sozialen Kontexten sowie zum eigenen Begehren und Körper finden und festigen. Schwule Jugendliche und junge Männer* tun dies vor dem Hintergrund einer heteronormativen Gesellschaft und erleben dabei schwule Vergemeinschaftung (Szene) als Unterstützung. Gleichzeitig müssen sie sich dort aber mit schwulen Männlichkeitsanforderungen, Körpernormen und Dating-Formaten auseinandersetzen. Das erzeugt bei vielen eine eigene Qualität von Druck.
Angesichts dieser Spannungslage erörtert Lucas Deiner mit dem Publikum, wie diese normativen Anforderungen mit schwuler Vergemeinschaftung verbunden sind. Und was wir als Szene tun können, um Druck von jungen Schwulen zu nehmen.
Lucas Deiner ist Sozialpädagoge (M.A.) bei der LesBiSchwulen und Trans* Jugendorganisation diversity München sowie Lehrbeauftragter an der Katholischen Stiftungshochschule München für den Bereich Gender Studies.
Asexuellen Menschen begegnen im Alltag immer wieder Vorurteile und Stigmatisierungen. Der Sexualpsychotherapeut Florian Friedrich spricht über die Pathologisierung einer wenig bekannten Sexualität und über die Leistungsgesellschaft, die viele Menschen in ihrer Sexualität einschränkt.
Friedrich erörtert in seinem Vortrag, warum Asexualität ein vielfältiges Phänomen und ein gesundes Bedürfnis ist, welche Vorurteile es diesbezüglich gibt und wie asexuelle Personen in einer übersexualisierten Gesellschaft diskriminiert werden. MEHR
BDSM steht für eine große Bandbreite an sexuellen Praxen und Beziehungen, die aus der Norm fallen. Dabei geht es unter anderem um das einvernehmliche und lustvolle Spiel mit Machtgefällen, Schmerzen, Fesselung, Erniedrigung und generell um das Ausloten allerlei Grenzen – mal spielerisch-humorvoll, mal ernst und tiefgründig.
Auch für das Experimentieren mit unterschiedlichen Formen von Männlichkeiten inklusive trans* Männlichkeiten bietet BDSM einen Raum, sei es durch auf die Spitze getriebene Klischees oder das Aufbrechen derselben. Vom harten Lederkerl bis zum Cross Dressing findet sich alles.
In seinem Vortrag wird Robin Bauer zunächst die Grundlagen von BDSM darstellen (ethische Codes in den Communitys, Umgang mit Grenzen etc.) und dann auf die Frage von Männlichkeiten im BDSM-Kontext eingehen.
Der Referent ist Professor für Soziale Arbeit an der DHBW Stuttgart für Wissenschaftstheorien und Theorien der Diversität. MEHR
Mit dem Reformprozess des Synodalen Wegs und der Kampagne von #OutInChurch hat sich in der römisch-katholischen Kirche in den letzten Jahren einiges bewegt: Das geänderte kirchliche Arbeitsrecht diskriminiert queere Menschen nicht mehr, viele Diözesen haben eine Queerpastoral eingerichtet. Aber es bleiben Konflikte und Widersprüche. Wo gibt es gute Chancen für weitere Fortschritte? Wo muss die Kirche in Deutschland den Mut haben, sich von weltkirchlichen Vorgaben zu lösen? Es spricht: Dr. Michael Brinkschröder, Diplom-Theologe und promovierter Soziologe. Er ist Projektleiter der Regenbogenpastoral in München.
Die Pflegefachkraft spricht im Sub über ihre Erfahrungen im Umgang mit den Themen Leben, Tod und Sterben im Rahmen ihrer täglichen Arbeit mit sterbenden Menschen und deren Angehörigen. Michaela Bayer gibt auch Tipps und Tricks für Menschen, die eine schwer kranke Person in ihrem Umfeld haben, selbst schwer erkrankt oder am Thema interessiert sind.
Bayer betreibt mit ihrer Kollegin Sara Loy einen Instagram-Kanal, auf dem sie über ihre Tätigkeit in der Palliativpflege berichten. MEHR