Patenschaftsprojekt wieder am Start

Der Besuchs- und Begleitdienst soll Wege aus der Isolation schaffen. Die Idee: Junge Ehrenamtliche kümmern sich im Alltag um Ältere. Sie sind gefunden, jetzt suchen wir Senior*innen.

In der Corona-Zeit war das Projekt eingeschlafen. Jetzt haben wir das beliebte Patenschaftsprogramm wieder aufleben lassen. "Wäre ja auch schade", meint Kollege Peter Priller, von Beruf Sozialarbeiter, der das Angebot im Sub zusammen mit dem Diplom-Pädagogen Andreas Görg betreut. Das Sub hatte das Patenschaftsprojekt seit 2005 ja sehr erfolgreich laufen. Wie früher richtet es sich schwerpunktmäßig an schwule, bisexuelle und trans* Männer, inzwischen aber auch an queere Menschen im Allgemeinen.

So haben wir Anfang des Jahres um Pat*innen geworben. Grafik: Frank Zuber

Patenschaftsprogramm – was heißt das? Die Idee dahinter ist schnell erklärt: Es ist ein Generationenpakt. Alterseinsamkeit, das zeigen Studien, ist mit das Wichtigste, was queere Menschen beim Blick auf ihre Lebenssituation im Alter bewegt.

Viele queere Menschen haben Angst vor Alterseinsamkeit

Sicher, es gibt jetzt in München ein Altersheim für queere Menschen, betrieben von Münchenstift. Was aber, wenn man noch selbstständig ist, eventuell alleine wohnt und sich schwer tut, dorthin zu kommen, wo das Leben spielt? Wenn Alter und Krankheit zu Isolation und Einsamkeit führen, weil die Mobilität nachlässt? Wenn mensch unsicherer wird oder schlicht das ungute Gefühl vermeiden will, inmitten vieler junger Leute isoliert in der Kneipe zu stehen? Und Dating? Nicht jede*r wird mit digitalen Devices und den darauf installierten Apps umgehen können oder wollen.

Das Soziale steht im Vordergrund

Das Sub ruft deshalb seinen Besuchs- und Begleitdienst wieder ins Leben. Peter sagt: „Es geht in erster Linie um Freizeitangebote, auch mal Haushaltshilfe.“ Das Soziale steht im Vordergrund.

„Im ersten Schritt haben wir Menschen gesucht, die bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren. Menschen, die queere Senior*innen besuchen wollen, sie ins Café, Kino oder Theater begleiten. Pat*innen, die mit den Leuten spazieren gehen oder bei Behördengängen helfen.“ Das sei geschafft. „Jetzt können wir mit diesem Angebot an Interessierte herantreten.“

Wer als Senior*in teilnehmen will, meldet sich bei Peter Priller unter patenprojekt@subonline.org oder ruft ihn im Sub an unter 089 / 856 34 64 25. Auch Pat*innen können sich übrigens gerne jederzeit im Sub melden.

Peter kennt sich mit dem Thema aus: Er hat bis 2023 für die Münchner Aids-Hilfe gearbeitet, dort für rosaAlter als Berater, zeitweilig zusätzlich im betreuten Einzelwohnen. Davor, von 1996 bis 2010, war er sozialarbeiterisch in einer Tagesstätte für psychisch Kranke in Bad Tölz tätig, wo er auch den Verein SchuTz, Schwule und Lesben in Tölz und im Oberland, gegründet hat. Der Mann hat also Erfahrung mit queeren Lebensweisen. Hier findet ihr ein Portrait über Peter auf subonline.org

Das Sub bietet eine professionelle Betreuung

Die Pat*innen treffen sich alle zwei Monate im Sub zum Austausch. Sie werden von den Mitarbeiter*innen der Beratungsstelle unterstützt und beraten; sie erhalten Versicherungsschutz und bei Bedarf auch Schulungen zu bestimmten Themen.

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