Hendrik Terwort stellt im Sub aus. Der schwule Fetischist richtet mit seinen Bildern den Blick hinter die (eigene) Eitelkeit. Für das Sub beschreibt er, welche Gedanken ihn geleitet haben. "Der Nexus der Eitelkeit. Die gemeinsame Lust an der Darstellung in Kunst und Fetisch." Vernissage am Freitag, 1. März, 19 Uhr. Die Ausstellung ist bis 13. März zu sehen.
Mein Ziel war es, Bilder zu machen, die durch ihre Offensichtlichkeit irritieren. Doch stellt sich dabei die Frage, ob das nicht nur durch die schwule Brille betrachtet ist? Ja, vielleicht. Aber durch diese Brille schaue ich auf Euch zurück. Und durch diesen Blick mache ich das von Euch nur Angedachte nun explizit.
Als schwuler Fetischist bin ich der Eitelkeit hoffnungslos erlegen. Ich bin in ihr quasi verloren. In meiner hoffnungslosen Eitelkeit liegt aber auch eine Einladung, aus sicherer Distanz etwas zu sehen, gegen das sich das eigene Auge zuvor vielleicht noch gewehrt hatte; denn erst durch die Kunst kann ich durch mich auf mich selbst schauen.
Die Eitelkeit gehört zum Fetisch. Denn sie ist die Lust am Gelingen eines Ausdrucks und einer Idee von sich selbst. Sie ist die Lust an der gewordenen Wirklichkeit einer ästhetischen Prophezeiung.
Dieselbe Lust entspringt in der Kunst. Denn Eitelkeit begleitet die klassische Kunst, die Ästhetik, die Pose und die Komposition, und das genauso notwendig wie den Fetisch, denn auch die Kunst ergötzt sich an der Verwirklichung ihrer eigenen ästhetischen Hoffnung.
Was ich in meinen Bildern zeigen will, das ist nur eine ihrer möglichen Wirklichkeiten. Eine Richtung, eine Frechheit mit einem Fingerzeig auf Symbole, Kompositionen und Posen.
Dass sie aber funktioniert, diese Frechheit, beweist die Aufgeladenheit von Symbolen, von Kompositionen und Posen, worin sich Kunst und Fetisch in ihrem ureigenen Zusammenhang, ihrem Nexus der Eitelkeit, treffen. Das ist ihre gemeinsame Ästhetik, die Lust am Anschauen aus der Lust an der Verdichtung der Darstellung gewonnen zu haben. Mehr Bilder